Kilian: „Elektromobilität und Digitalisierung bedeuten tiefgreifenden Strukturwandel“

• Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Andrea Nahles informieren sich im künftigen Elektroauto-Werk Zwickau
• Die weltweit erste vollständige Transformation einer großen Automobilfabrik ist Systemwechsel mit umfassenden Veränderungen für Unternehmen und Beschäftigte
• Andrea Nahles: „Ich schlage eine ,Industriepartnerschaft Automobilindustrie 2030‘ auf höchster politischer Ebene vor"
• Bundesarbeitsminister Heil: „Qualifizierungschancengesetz hilft Unternehmen, Beschäftigte so zu qualifizieren, dass sie die Arbeit von morgen und übermorgen machen können“
• Betriebsrat: Belegschaft benötigt bei Umstellung auf E-Mobilität dringend die konkrete Unterstützung der Politik

Volkswagen treibt im neuen Jahr seine Elektro- Offensive und die Transformation der Werke Zwickau, Dresden, Emden und Hannover zu Produktionsstandorten für Elektrofahrzeuge konsequent voran. Das Werk Zwickau ist Vorreiter für die Transformation und wird bereits Ende 2019 die Produktion des kompak-ten ID.1) aufnehmen. Bis zum Produktionsstart qualifiziert Volkswagen Tausende von Mitarbeitern für ihre künftigen Aufgaben. Zusammen mit weiteren grundlegenden orga-nisatorischen und strukturellen Veränderungen ist das ein Kraftakt für das Unternehmen und die Beschäftigten. Über die Fortschritte und Herausforderungen der Transformation informierten sich heute Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Andrea Nahles, zusammen mit Volkswagen Personalvorstand Gunnar Kilian und dem Volkswagen Betriebsratsvorsitzendem Bernd Osterloh direkt im Werk Zwickau.


Nach den Arbeitsgesprächen besuchten die Gäste in der Halle 2 einen Marktplatz mit Qualifizie-rungs- und Innovationsthemen wie virtuelles Schweißen, 3D-Drucken, innovative Ladeinfrastruk-tur sowie Mensch-Roboter-Kollaboration. Dort diskutierten sie mit Mitarbeitern und Startups. Kilian: „Elektromobilität und Digitalisierung bedeuten für unsere Branche einen tiefgreifenden Strukturwandel. Wir werden die Transformation nur meistern, wenn Politik und Unternehmen im konstruktiven Dialog zusammenarbeiten mit dem Ziel, den Automobilbau in Deutschland und damit Hunderttausende von Arbeitsplätzen in dieser Schlüsselindustrie zukunftsfest zu machen.“

Die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles sagt: „Die Automobilindustrie steht durch Diesel-Skandal, Digitalisierung, Klimaschutz und eine veränderte weltwirtschaftliche Lage vor vielfältigen Herausforderungen. Die Politik muss klare und verbindli-che Anforderungen an die Automobilindustrie stellen, sie darf sie aber auch nicht überfordern. Denn auch im Jahr 2030 müssen die besten Autos der Welt in Deutschland gebaut werden, müssen die Facharbeiterinnen und Facharbeiter in der Automobilindustrie gutes Geld verdienen können. Deswegen schlage ich eine ,Industriepartnerschaft Automobilindustrie 2030‘ auf höchster politischer Ebene vor. Denn wir müssen die unterschiedlichen Ziele unter einen Hut brin-gen, und dafür brauchen wir einen Rahmen, diese Ziele im Gesamtzusammenhang gemeinsam erörtern zu können.“


Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagt: „Der größte Schatz der Unternehmen sind die Kompe-tenz, Kreativität und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz unterstützen wir die Unternehmen dabei, die Beschäftigten von heute so zu qualifizieren, dass sie auch die Arbeit von morgen und übermorgen machen können. Davon werden auch Automobilhersteller wie Volkswagen profitieren, um Fachkräfte längerfristig im Unternehmen zu halten.“


Kilian betont weiter: „Es geht darum, für den Industriestandort Deutschland die Risiken zu erken-nen und die Chancen zu nutzen, die sich aus Digitalisierung und Elektromobilität ergeben. Ich bin zuversichtlich, dass die Bundesregierung daran großes Interesse hat und die richtigen Rahmenbe-dingungen schafft. Ein gutes Beispiel ist das kürzlich auf Initiative des Arbeitsministers beschlossene Qualifizierungschancengesetz. Es wird dazu beitragen, Beschäftigte frühzeitig für die Arbeit der Zukunft fit zu machen. Das ist vorausschauende Beschäftigungssicherung.“


Auch Volkswagen Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh setzt auf Zusam-menarbeit von Politik und Unternehmen, damit der Strukturwandel gelingt: „Wir haben immer klar gesagt, dass der Weg in die E-Mobilität dringend Unterstützung aus der Politik braucht. Und zwar ganz konkrete Initiativen, die nicht nur in der Theorie, sondern auch im betrieblichen Alltag funktionieren. Ich bin überzeugt, dass das Qualifizierungschancengesetz eine solche Hilfe bietet. Wir haben in letzter Zeit öfter auf die politischen Parteien geschimpft. Aber an dieser Stelle ist ein klares Lob fällig. Denn das Gesetz gibt uns Schub für den anstehenden Umbau, der schwierig wird und bei dem es die wichtigste Aufgabe für uns ist, dass kein Beschäftigter auf der Strecke bleibt.“


Jens Rothe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Volkswagen Sachsen GmbH, sagt: „Mit dem Umbau unseres Werkes in Zwickau zur modernsten Elektrofahrzeug-Fabrik Europas leisten wir konzernweit echte Pionierarbeit. Ganz entscheidend ist es dabei, die Kolleginnen und Kollegen für die neuen Herausforderungen in der Breite zu qualifizieren – und nicht nur einige Spezialisten weiterzubilden. Dabei wird uns das Qualifizierungschancengesetz eine wichtige Stütze sein.“


In Zwickau entsteht derzeit das größte und leistungsfähigste Elektroauto-Werk in Europa. Es han-delt sich um die weltweit erste vollständige Transformation einer großen Automobilfabrik. Künftig wird das Werk ausschließlich E-Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB bauen und über eine Produktionskapazität von 330.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen.

Die Transformation zur Elektromobilität ist ein enormer Kraftakt für Volkswagen, für das Werk Zwickau und für seine Belegschaft. Es geht um einen grundlegenden Systemwechsel mit weitrei-chenden organisatorischen und strukturellen Veränderungen. Das heißt unter anderem: Aufbau passender Infrastruktur, Sicherstellung umweltfreundlicher Energieerzeugung für den Klimaschutz und natürlich umfassende Qualifizierung der Belegschaft.


Um den Strukturwandel sicherzustellen, werden die Beschäftigten allein 2019 mehrere hundert-tausend Stunden aus ihren Zeitkonten einbringen, mehr als hundert Beschäftigte werden das gesamte Jahr über an anderen Konzernstandorten auch außerhalb Sachsens arbeiten, hinzu kommen weitere Maßnahmen, die dafür sorgen, Beschäftigung zu sichern und zugleich größt-mögliche Flexibilität in der Phase des Strukturwandels herzustellen.


Der im Fahrzeugwerk Zwickau bereits begonnene Veränderungsprozess betrifft jeden einzelnen Beschäftigten des Standorts. Das Unternehmen hat ein umfassendes Qualifizierungsprogramm für die Mannschaft aufgestellt. Demnach werden 8.000 Mitarbeiter im Change-Prozess beteiligt sein, für 3.500 Mitarbeiter gibt es mehr als 300 fachliche Schulungsthemen, rund 1.400 Beschäf-tigte werden auf Hochvoltthemen vorbereitet, 160 Mitarbeiter werden intensiv in speziellen Hochvoltthemen geschult, 3.000 Mitarbeiter durchlaufen das Trainingscenter E-Mobilität, darüber hinaus gibt es Ausbildungen für mehrere Dutzend Fachexperten für Elektrik/Elektronik.


Doch neben Volkswagen betreffen die erforderlichen Strukturanpassungen auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Auch sie und ihre Mitarbeiter müssen neue Technologien sicher beherrschen. Deshalb bietet Volkswagen das notwendige Ausbildungs-Know-how seines Bildungsinstituts auch für diese Unternehmen an. Derzeit laufen Gespräche mit der zuständigen Arbeitsagentur, welche Möglichkeiten das Qualifizierungschancengesetz im Detail bietet, damit das Bildungsangebot wirkungsvoll für regionale mittelständische Unternehmen und Zulieferer geöffnet wird – das Ganze mit dem Ziel, Beschäftigung in der Branche und darüber hinaus dauerhaft zukunftssicher zu machen.


Schon heute hat Volkswagen am Pilotstandort Zwickau umfassende Erkenntnisse darüber gewonnen, welche Qualifizierungen für die Transformation erforderlich sind und in welcher Form welche Beschäftigten optimal für ihre neuen Aufgaben geschult werden. Das Unternehmen wird dieses Know-how über sein Akademien-Netzwerk an alle Standorte weltweit verbreiten, die in die Transformation einbezogen werden, beispielsweise chinesische Standorte, die sich ebenfalls auf den Bau von Elektrofahrzeugen vorbereiten.


Nach der Pilotphase am Standort Zwickau wird das Volkswagen Produktionsnetzwerk für Elektro-fahrzeuge weiter wachsen. So ist beschlossen, dass in Deutschland auch die Werke Emden und Hannover die Produktion von Elektrofahrzeugen aufnehmen werden. Seit April 2017 ist der Standort Dresden bereits komplett auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt.

1) Studie

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