60 Jahre Porsche 911 - Fahren in seiner schönsten Form

Sechs Jahrzehnte Porsche 911. Sechs Jahrzehnte pure Faszination und Fahrfreude. Seit 60 Jahren gilt der Porsche 911 als Definition für Sportwagen. Porsche entwickelte den 911 über all die Jahrzehnte zu seiner Markenikone sowie zum Kultobjekt für Automobilliebhaber. Das Wichtigste: Der Porsche 911 gleichzeitig mit Innovationen am Puls der Technologie.

Kaum ein anderes Automobil auf der Welt kann auf eine so lange Tradition und Entwicklung zurückblicken wie der Porsche 911. Seit seiner Präsentation als Typ 901 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September 1963 begeistert er weltweit Automobilisten. Der 911 ist der Kern der Marke Porsche und maßgeblich für die Design-DNA des Unternehmens verantwortlich – für all seine acht Generationen wie auch für alle anderen Porsche-Modelle.

Seit 1963 entwickeln Porsche-Ingenieure den Sportwagen kontinuierlich und behutsam weiter, evolutionär statt revolutionär, verbessern und optimieren ihn, ohne den unnachahmlichen Charakter des 1964 in 911 umbenannten Modells zu ändern. Jede der acht Generationen schreibt ihre eigene Erfolgs- und Faszinationsgeschichte.

In der Welt der Automobile bleibt der Porsche 911 einzigartig. Gestern, heute und morgen. Wie kein anderes Automobil vereint der "Neunelfer" Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit, Tradition und Innovation, Exklusivität und soziale Akzeptanz oder Design und Funktionalität. Kein anderer Sportwagen auf der Welt hat jemals mehr Automobilfreunde begeistert, kein anderer Sportwagen holte mehr Rennsiege als der 911.

Kein anderer Sportwagen wie der Porsche 911 ruft auch in Österreich seit Jahrzehnten und über acht Generationen vergleichbare Emotionen hervor wie der Porsche 911. Erstmals hat der Porsche 911 im Jubiläumsjahr 2023n in Österreich die 500er-Marke bei den Neuzulassungen übersprungen. Damit ist jeder dritte Porsche, der 2023 in Österreich neu zum Verkehr zugelassen wurde, ein Neunelfer.

Zweitägige 911-Jubiläumsausfahrt mit acht Generationen getreu dem Motto „Fahren in seiner schönsten Form“

Der Porsche 911 ist der Sportwagen schlechthin und es ist der Traum eines jeden Auto-Fans einmal einen „Neunelfer“ zu fahren. Anlässlich des 60. Geburtstags seiner Markenikone hat Porsche Österreich für die nationalen Motorjournalisten eine ganz spezielle Ausfahrt organisiert.Dank der tatkräftigen Unterstützung von Porsche Heritage in Stuttgart wurde ihnen die einzigartige Möglichkeit geboten, alle acht Generationen des Porsche 911 in einer Ausfahrt zu erleben und die Evolutionsschritte der Porsche-Modellikone über sechs Jahrzehnte im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. 

Die zweitägige Aufahrt führte ausgehend von der Porsche Alpenstraße über den Felbertauern nach Gmünd ins Porsche Museum und wieder retour über die Großglockner Hochalpenstraße samt zwischenstopp bei F.A.T. Mankei.

Einige Eindrücke zu der Ausfahrt und was die teilnehmenden Journalisten zum Porsche 911 gesagt haben, sehen Sie in folgendem Video. 

 

 

Die Idee Porsche 911

Seit 60 Jahren ist er die Ikone die Sportlichkeit, Vielfalt und Zuverlässigkeit vereint und auch in der Welt der Künste und des Films eine tragende Rolle spielt. Der Porsche 911 trat 1963 als Nachfolger des Porsche 356 an und bot mehr Platz, Leistung und Komfort. Das Design von Ferdinand Alexander Porsche zeichnete sich durch seine einzigartige Einfachheit und Funktionalität aus.  

Als Nachfolger des Porsche 356 tritt der 901 im Jahr 1963 ein schweres Erbe an. Der 901 bietet mehr Platz für Passagiere und Gepäck sowie mehr Leistung und Fahrkomfort. Designer Ferdinand Alexander Porsche, ältester Sohn von Ferry Porsche, verantwortet das Design des 2+2-Sitzers mit Fließheck auf selbsttragender Karosserie. „Die Funktion optimieren, die Form kompromisslos auf das Wesentliche reduzieren. Das Bekannte überwinden, um immer wieder die neue, bessere Lösung zu entdecken“, so beschreibt Ferdinand Alexander Porsche seine Lebensaufgabe. Porsche-Ingenieure entwickeln dafür einen neuen Sechszylinder-Boxer: kurzhubig, drehfreudig und mindestens 130 PS stark, geschaltet wird über ein manuelles Fünfganggetriebe. 
Kaum ein anderer Sportwagen ruft in den kommenden Jahren solche Emotionen hervor wie der Porsche 911. Weltweit. Ganz gleich, bei welcher und von welcher Generation. Schon beim Einsteigen gleicht sich das Erlebnis jedes Elfers. Ein ertrautes Gefühl mit ergonomisch perfekter Sitzposition, Blick auf die Rundinstrumente und intuitiver Bedienung. Seit jeher begrenzen zwei markante Kotflügel die tiefliegende Fronthaube – ideal zum Anvisieren von Scheitelpunkten in Kurven. 
 

Mit einem leichten Dreh am Zündschlüssel links vom Lenkrad erwacht der Boxermotor. Kehlig und heiser. Typisch Porsche. Ganz gleich, ob luft- oder wassergekühlt, der Boxermotor liegt seit Beginn als Herz des Elfers im Heck und sorgt neben dem unnachahmlichen Klang für kraftvollen Schub und ein einzigartiges Fahrerlebnis. 
Dazu begeistert Porsche-Fahrer die Zuverlässigkeit und Effizienz des 911. Es ist die Summe aus Sportlichkeit, leistungsstarken, effizienten und standfesten Motoren, einer Fahrzeugkonzeption, die auf schnelles und präzises Fahren ausgelegt ist, und einem besonderen Design, die den Porsche 911 seit 60 Jahren ausmacht. Dazu kombiniert der 911 große Modell- und Motorenvielfalt sowie Zuverlässigkeit. 
Kein Wunder, dass der 911 seit Jahrzehnten Lieblingsauto vieler internationaler Künstler, Schauspieler, Modeschöpfer, Sportler oder Unternehmer ist. Selbst in etlichen Filmen spielt der Porsche 911 tragende Rollen – wie im Filmmeisterwerk „Le Mans“ von 1970 mit Steve McQueen oder 1990 sowie 2020 in Bad Boys mit Will Smith. 

1. Generation Porsche 911 (Ur-Elfer)
1963-1973
 

Im Jahr 1963 wird der Porsche 901 als Nachfolger des Porsche 356 eingeführt. Aufgrund eines Namenskonflikts mit Peugeot wird er 1964 in Porsche 911 umbenannt. Anfänglich bot er 130 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Das flache, sportliche Design und der Sechszylinder-Heckmotor überzeugt, denn insgesamt werden bis 1973 81.100 Porsche 911 und 30.895 Porsche 912 hergestellt, jeweils mit verschiedenen Motorvarianten und Karosserieformen sowie zahlreichen Innovationen in der Technologie. 

Mit dem 901 fängt alles an. Der Ur-Elfer startet 1963 auf der Frankfurter IAA als Typ 901. Als Nachfolger des beliebten 356 setzt der 901 auf ein ähnliches Sportwagenkonzept bei einem völlig neuen Auto: Flache Silhouette, zeitloses und modernes Design, Sechszylinder-Heckmotor und agiles Fahrwerk treffen auf Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit. 

Die Umbenennung in 911 erfolgt 1964 zur Markteinführung, da sich Peugeot die Ziffernfolge mit der 0 in der Mitte längst geschützt hat. Porsche reagiert. Am 14. September 1964 beginnt die Produktion des 901, kurze Zeit später nennt Porsche sein Modell 911. Der Basispreis des neuen Porsche liegt bei 21.900 Mark. Anfangs leistet der luftgekühlte Sechszylinder-Boxermotor 130 PS, ausreichend für 210 km/h. Zum Vergleich: Ein VW „Käfer“ 1200 Standard mit 30 PS fährt 112 km/h schnell. Ab 1965 bietet Porsche den vierzylindrigen 912 an, ein Jahr später präsentiert Porsche den 911 S mit 160 PS. Im Herbst 1965 präsentiert Porsche den 911 Targa mit seinem markanten Edelstahl-Überrollbügel – das erste Sicherheitscabriolet der Welt. Porsche erkennt früh die Vorteile der Diversifizierung und bietet unterschiedliche Modelle für seine weltweiten Kunden an. Bis Geschäftsjahr 1973 stellt Porsche 81.100 Stück des 911 und 30.895 Einheiten des 912 her. 

Motor  

Porsche bietet den 911 als Sechszylinder-Boxer in unterschiedlichen Leistungsvarianten an, dazu eine Zeit lang den 912 mit einem Vierzylinder-Boxer, um treuen 356-Kunden ein Angebot zu unterbreiten. Beim 912 leistet ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Boxer 90 PS, beim 911 kommt anfangs ein 2,0-Sechszylinder-Boxer mit 110 PS, 130 PS, 140 PS und 160 PS zum Einsatz. Als erster deutscher Hersteller erfüllt Porsche mit den Varianten 911 T, E und S die strengen amerikanischen Abgasentgiftungsvorschriften der EPA. Mit Hubraumerhöhungen auf 2,2 Liter (1969) und 2,4 Liter (1971) wird der Porsche 911 leistungsstärker. Der 911 Carrera RS 2.7 von 1972 mit 210 PS und einem Leergewicht von 960 Kilogramm in der Sportversion wird schon bei seiner Vorstellung zum absoluten Traumwagen – und ist direkt ausverkauft. Sein charakteristischer Entenbürzel ist der weltweit erste serienmäßige Heckspoiler für Serienfahrzeuge. Mit Sportomatic, einem halbautomatischen Vierganggetriebe, ist der Elfer ab 1967 erhältlich. 

Karosserievarianten 

Porsche offeriert bei der 911 Ur-Version die Karosserieformen Coupé und ab 1967 den Targa. 4,163 Millimeter misst das Sicherheitscabriolet und wiegt als 911 T nur 1.095 Kilogramm. 

Innovationen  

In der Bauzeit zwischen 1963 und 1972 entwickeln Porsche-Ingenieure Innovationen wie dreiteilige Sicherheitslenkung, innenbelüftete Scheibenbremsen, Front- und Heckspoiler, den Targa mit herausnehmbarem Faltdach und herunterklappbarer Kunststoffheckscheibe. 

In den Sportwagen halten unter anderem ab 1966 geschmiedete Fuchs-Felgen und eine mechanische Einspritzung Einzug, dazu bietet Porsche mit der Sportomatic ab 1968 ein halbautomatisches Getriebe an. Eine Hohlraumversiegelung schützt die Karosserie seit 1969 vor Rost. 

2. Generation 911 (G-Serie)
1973-1989
 

Die zweite Generation des Porsche 911, die G-Serie, wurde 1974 eingeführt und behielt weiter das ikonische Design. Mehr Komfort, neue Stoßstangen für US-Sicherheitsstandards und einen 2,7-Liter-Motor. Der 911 Turbo wurde 1974 eingeführt, und 1989 kam es zur Produktion der G-Serie. 

Nach zehn Jahren überarbeitet Porsche den 911 grundlegend, ohne die Silhouette und das Design zu verwässern. Mit dem Modelljahr 1974 beginnt nach den Werksferien im August die Serienproduktion des neuen 911, intern G-Serie genannt. Die zweite Generation wird länger und komfortabler, misst 4.291 Millimeter. Neue Stoßstangen mit Faltenbelägen aus Kunststoff erfüllen die strengen US-Crashvorschriften und können Stöße aus bis zu 5 Meilen pro Stunde (rund 8 km/h) absorbieren, ohne dass Schäden an der Karosserie entstehen. Im Innenraum kommen bequeme Sitze mit integrierten Kopfstützen und automatischen Sicherheitsgurten zum Einsatz. 
Ab der zweiten Modellgeneration erhält jeder 911 einen Motor mit 2,7 Litern Hubraum. Dieser war bisher dem sehr sportlichen 911 Carrera RS 2.7 vorbehalten. Das 911 Coupé mit 150 PS des Modelljahrs 1974 kostet 26.980 Mark. Der Carrera ist im Bereich der hinteren Kotflügel leicht verbreitert. Höhepunkte werden unter anderem der 1974 vorgestellte 911 Turbo mit Turbolader, breitem Heck und Heckspoiler, das Cabriolet und der Speedster. Der Marktstart der G-Serie fällt zwar in einen ungünstigen Zeitraum, denn die Ölpreiskrise im Herbst 1973 trifft Porsche schwer. Doch die zweite Elfer-Generation wird bei Kunden immer beliebter, trotz interner Konkurrenten wie 924, 944 und 928. Die G-Serie wird bis Geschäftsjahr 1989 (Ende K-Programm) hergestellt. Porsche baut 196.397 Einheiten der G-Serie. 

Motor 

Anfangs setzt Porsche auf den Sechszylinder-Boxer mit 2,7 Litern Hubraum und K-Jetronic. Für den drehmomentstarken Boxermotor gibt es verschiedene Leistungsstufen von 150 bis 210 PS, die Motoren sind für Normalbenzin ausgelegt. Im Laufe der Jahre steigt der Hubraum auf 3,0 (ab 1975) mit 200 PS und nach den Werksferien 1983 auf 3,2 Liter mit 231 PS. Der 911 Turbo schöpft seine Kraft von 260 PS ab 1975 aus 3,0 Litern Hubraum. Ab 1977 leistet das Triebwerk 3,3 Liter Hubraum und dank Ladeluftkühler 300 PS. 

Karosserievarianten 

Porsche offeriert bei der 911 Ur-Version die Karosserieformen Coupé und ab 1967 den Targa. 4,163 Millimeter misst das Sicherheitscabriolet und wiegt als 911 T nur 1.095 Kilogramm. 

Innovationen 

Beim der 911 G-Serie setzt Porsche erstmals ab 1974 beim 911 einen Turbolader ein. Der Turbo wird zum Synonym für extreme Sportlichkeit und generell für Sportwagen, ab 1977 kommt eine Ladeluftkühlung hinzu. Für Nachhaltigkeit und weniger Rost sorgen ab 1975 feuerverzinkte Bleche für Karosserie und Bodengruppe. Mit Einführung des 911 Carrera 3.2 ab Modelljahr 1984 setzt Porsche auf eine digitale Motorelektronik. 

3. Generation Porsche 911 (964)
1988-1994
 

Die dritte Generation des Porsche 911, intern als 964 bekannt, wurde nach 16 Jahren grundlegend modernisiert. Die Karosserie wurde optimiert, um effizienter und windschlüpfriger zu sein. Der 964 bot erneut mehr Luxus, darunter Servolenkung, ABS, elektrisch höhenverstellbare Sitze und ebenfalls  Allradantrieb für einige Modelle. Neu war ebenfalls der 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 250 PS, außerdem gab es Turbo- sowie RS-Modelle. 

Nach 16 Jahren modernisiert Porsche den 911 grundlegend. Unter dem Blech werden fast 85 Prozent aller Teile des intern 964 genannten Elfer neu entwickelt. Das fällt vor allem am bulligen Bugteil und den modifizierten Schwellerblenden auf. Typisch für Porsches Liebe zum Detail: auch die Regenrinnen am Auto sind optimiert. Der cW-Wert liegt nun bei 0,32. Damit ist der neue 911 der bisher windschlüpfrigste Elfer. Der neue 911 soll mehr Kunden, auch Alltagsfahrer, gewinnen und setzt daher neben seiner bekannten Sportlichkeit auf mehr Komfortausstattung und Luxus. Porsche integriert in die neu gestaltete Karosserie unter anderem Servolenkung, ABS, eine stärker wärmende Heizung, Zentralverriegelung und elektrisch höhenverstellbare Vordersitze. Von Anfang an bietet Porsche mit den Carrera 4-Modellen einen Allradantrieb, um die Kraft immer auf die Straße zu bringen. Den Allradantrieb mit elektronisch gesteuerter und hydraulisch geregelter Kraftverteilung entwickelte Porsche für den Hochleistungssportwagen 959. Ab 1990 steht ein Automatikgetriebe zur Wahl – wichtig für den US-Markt. Moderne McPherson-Federbeine vorn und Schraubenfedern an Schräglenkern hinten ersetzen die Drehstabfedern des Vorgängers und bieten ein präziseres und besseres Fahrverhalten. Herzstück bleibt der Sechszylinder-Boxer, der neu entwickelt mit Doppelzündung, Klopfregelung und Drei-Wege-Kat nun 3,6 Liter Hubraum besitzt und 250 PS leistet. Elegant und ein eigenes Patent: Der neu entwickelte Heckspoiler fügt sich nahtlos in die Silhouette des 964 ein. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h fährt er aus, sorgt für Abtrieb und verbessert die Kühlung des Motors. Die Allradversion Carrera 4 kostet im August 1988 exakt 114.500 Mark, der Hecktriebler Carrera 2 kommt ein Jahr später auf den Markt und kostet mindestens 103.500 Mark. Zwischen 1988 und 1994 entstehen 63.762 Porsche 911 der Generation 964. 

Motor  

Porsche entwickelt für den 964 einen neuen 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor. Bei den Saugmotoren mit und ohne Allrad leistet der Motor 250 PS und sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h. Geschaltet wird manuell über ein Fünfganggetriebe oder optional erstmals über die Tiptronic genannte Automatik. Ab 1990 verkauft Porsche wieder einen 911 Turbo, mit 3,3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor und 320 PS. Porsche Exclusive modifiziert den Turbo auf Kundenwunsch und offeriert eine Leistungssteigerung auf 355 PS. Im Turbo S Coupé leistet das Triebwerk sogar 381 PS. Ab Modelljahr 1993 arbeitet im Heck des Turbo ein Boxermotor mit 3,6 Litern Hubraum und 360 PS. Mit dem 911 Carrera RS 3.8 der Generation 964 führt Porsche ab 1989 die RS-Tradition fort, um weiter auf Rennstrecken erfolgreich zu sein. Im extrem sportlichen 911 Carrera RS 3.8 von 1993 arbeitet sogar ein 3,8-Liter-Saugmotor-Boxer mit 300 PS. 

Karosserievarianten  

Wie schon beim Vorgänger setzt Porsche auf die drei Karosserievarianten Coupé, Targa, Cabriolet und ab Modelljahr 1993 auf den Speedster mit verkürzter Frontscheibe. Zu der 911-Turbo-Variante mit breiterem Heck gesellen sich noch sehr sportliche und leichte Carrera-RS-Modelle. Für die USA konzipiert Porsche den 911 RS America. 

Innovationen  

Mit Einführung des 964 bietet Porsche ab 1988 den allradangetriebenen 911 Carrera 4, dazu automatisch ausfahrbaren Heckspoiler, Doppelzündung, Klopfregelung und Drei-Wege-Katalysator. Das Automatikgetriebe Tiptronic führt Porsche 1989 ein. Ab 1991 stattet Porsche alle 911 serienmäßig mit Airbags für Fahrer und Beifahrer aus. Der Carrera 4 ist der erste Pkw mit serienmäßigem Metallkatalysator. 

Design 

Bei der Neugestaltung der Karosserie gehen die Designer keine Kompromisse ein. Der 964 soll sich optisch nicht weit von der G-Serie entfernen, dennoch moderner aussehen und effizienter sein. Unverkennbar 911 liegen die Scheinwerfer fast senkrecht stehend in den Tunneln der Kotflügel. Im Bugteil sitzen erstmals Nummernschild, Luftschlitze, Blinker und Nebelscheinwerfer. Porsche verbessert den cW-Wert deutlich und der 964 wird zum windschlüpfrigsten luftgekühlten Elfer. Zur Verbesserung tragen die aerodynamisch geformten Bug- und Heckteile bei, dazu neue Schwellerblenden und die Regenrinnen. Große Wirkung hat auch der völlig glatte Unterboden oder der ab 80 km/h elektrisch ausfahrbare Heckspoiler. 

Modellvarianten  

Zur besseren Unterscheidung für Kunden nennt Porsche beim 964 seine Varianten Carrera 2 für die Hecktriebler und Carrera 4 für die Allradversion. Beide Varianten sind in den drei Karosserie-Varianten Coupé, Targa und Cabriolet erhältlich. Den Turbo bietet Porsche als Coupé und ab 1992 auch als Cabriolet an. 

4. Generation Porsche 911 (993)
1993-1998
 

Die vierte Generation des Porsche 911, der 993, wurde 1993 vorgestellt und blieb dem Grundcharakter des Sportwagens treu. Das Design wurde erneut etwas modifiziert. Um einen Top-Seller zu kreieren, investierte Porsche viel in die Entwicklung. Die Modellpalette reichte von 272 PS bis zu 450 PS im 911 Turbo S. Der 993 war jedoch der letzte luftgekühlte Sechszylinder-Boxer 

Im Herbst 1993 präsentiert Porsche auf der IAA mit dem 993 die vierte Generation des 911. Die Generation 993 bleibt dem Grundcharakter des Sportwagens treu. Optisch modifizieren die Designer viele Details wie unter anderem die Frontscheinwerfer, die nun flacher in den insgesamt niedrigeren und breiteren Kotflügeln liegen. Front- und Heckpartie werden eleganter. Auch das Heck lassen die Designer sanfter abfallen. Praktisch bleibt nur die Dachlinie unverändert, der Rest ist neu. Dazu zählt auch das Wechselspiel von konkaven zu konvexen Formen und die integrierten Stoßfänger. Was die wenigsten Porsche-Fans damals wissen: Der 993 wird der letzte luftgekühlte Sechszylinder-Boxer sein. In den 993 investiert Porsche rund 400 Millionen Mark und vier Jahre Entwicklungsarbeit. 

Die Marke riskiert viel Geld, weil sie dringend einen Top-Seller benötigt. Denn der 911 muss zu der Zeit das Unternehmen fast alleine tragen - die Transaxle-Baureihen laufen nach und nach aus. Porsche konzentriert sich bei der Konzeption des 911 auf eine breite Kundenschicht. Eine Mehrlenker-Hinterachse soll neben den Fahreigenschaften auch den Komfort verbessern. 
Für ein Porsche 911 Carrera Coupé des Modelljahres 1994 zahlen Kunden mindestens 125.760 Mark. Porsche baut bis Geschäftsjahr 1998 insgesamt 68.881 Elfer der Generation 993. 

Motor  

Die Motorenpalette des Sechszylinder-Boxermotors erstreckt sich von 272 PS in den Carrera-Versionen bis 450 PS im 911 Turbo S im Modelljahr 1998 und als 911 Turbo mit Leistungssteigerung. Der Hubraum liegt zwischen 3,6 und 3,8 Litern. Neu dabei: der 911 GT2, ein Dynamiker auf Basis des 911 Turbo. Ab 1995 steigert Porsche die Leistung des 3,6-Liter-Sechszylinder im Carrera 2 und Carrera 4 auf 285 PS. Optional bietet das Werk eine Leistungssteigerung mit 3,8 Litern Hubraum auf bis zu 300 PS an. Um die Höchstgeschwindigkeit von über 270 km/h zu erreichen, verbaut Porsche im 911 erstmals ein Sechsganggetriebe. 

Karosserievarianten  

Neben Coupé und Cabriolet (ab Frühjahr 1994) verkauft Porsche den 993 ab 1996 auch wieder als Targa-Version. Diesmal allerdings nicht mit herausnehmbarem Dachteil, sondern mit einem elektrisch hinter der Heckscheibe versenkbaren Glasdach. Zudem lässt sich die Heckscheibe öffnen. 

Innovationen  

Mit dem neu konstruierten Aluminium-LSA-Fahrwerk (Mehrlenkerhinterachse) verbessert Porsche sowohl die Fahrdynamik als auch den Fahrkomfort des 911 maßgeblich. 1995 wird erstmals die Turbo-Variante mit einem Biturboaggregat ausgestattet, das in dem Jahr als emissionsärmster Serienautomobilantrieb der Welt gilt. Möglich wird das unter anderem durch das eingeführte Abgaskontrollsystem OBD II. Eine weitere Innovation der allradangetriebenen Turbo-Version sind die erstmals im Automobilbau verwendeten Hohlspeichen-Aluminiumfelgen. Porsche setzt ab 1996 das Varioram-Ansaugsystem für die 3,6-Liter-Motoren ein. 

Design 

Als Höhepunkt der luftgekühlten Ära und Letzter seiner Art gilt der 993. Die integrierten Stoßstangen unterstreichen den harmonischen Gesamteindruck. Die Frontpartie ist dank der Polyellipsoid-Scheinwerfer flacher als bei den Vorgängern. Die hinteren Kotflügel sind breiter gezeichnet und verlaufen gradliniger zum Heck. Das gesamte Leuchtenband läuft schräg liegend übers Heck, darin integriert Porsche Rückleuchten und gelbe Blinkerleuchten. 

Modellvarianten  

Die Variantenvielfalt innerhalb der Elfer-Familie nimmt beim 993 zu. Neben Carrera 2, Carrera 4 und Turbo kommen GT- und RS-Modelle hinzu. Als neue Variante folgen der 911 Carrera 4S mit Allradantrieb und wenig später der 911 Carrera S mit der breiten Karosserie und dem Fahrwerk des 911 Turbo. 

5. Generation Porsche 911 (996)
1997-2005
 

Der Porsche 996, eingeführt 1997, war die erste Serie des 911 mit Wasserkühlung, um Abgasvorschriften zu erfüllen. Er brachte viele Neuerungen, darunter eine längere und breitere Karosserie, einen neuen Motor und eine breitere Modellpalette. Porsche trieb die Entwicklung voran und führte den 911 GT3 und den 911 Turbo mit 420 PS ein. Die größte Innovation war der Vier-Ventil-Zylinderkopf mit Wasserkühlung. 

Mit dem 996 betritt Porsche bei der Präsentation 1997 Neuland. Als erster Serien-911 erhält der Sportwagen eine Wasserkühlung. Nötig ist das, weil Porsche wegen neuer gesetzlicher Abgasvorschriften auf einen Vierventil-Zylinderkopf setzen muss – und der lässt sich zuverlässig in allen Betriebslagen nur mit Wasser kühlen. Dank Vierventiltechnik leistet der Sechszylinder-Boxer dafür in der Basis schon 300 PS und gilt in puncto Emission, Geräusch und Verbrauch als zukunftsweisend. Und auch sonst ist beim 996 alles neu: 18,5 Zentimeter längere und 3 Zentimeter breitere Karosserie, Design, Assistenzsysteme und Gleichteilstrategie mit dem Boxster. Trotzdem wiegt der 996 dank hochfester Stähle und neuer Produktionsverfahren rund 50 Kilogramm weniger als sein vergleichbarer Vorgänger. 
Mit der Generation 996 findet Porsche den Weg in die Zukunft. Der 996 baut auf einer neuen Plattform auf, die eine parallele Entwicklung mit dem zuvor eingeführten Boxster ermöglicht. Mit dem Modellwechsel wächst das Auto und bietet nun deutlich mehr Platz und Komfort. Porsche übernimmt neben dem Namen und dem Motor-Layout nur das Wappen auf der Fronthaube, die Nabenabdeckungen der Felgen, das Lenkrad und die Airbags vom Vorgänger 993. Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister und seit 1993 als Berater bei Porsche, entwickelt mit dem Renningenieur Roland Kussmaul ein Traumauto: den ersten Porsche 911 GT3. Röhrl schwärmt noch heute: „Ein Meilenstein für mich. Ein Rennwagen für die Straße.“ 
Ab der Modellpflege 2002 erhält der 996 die nach unten abgerundeten Frontscheinwerfer des 911 Turbo, um ihn stärker vom Boxster unterscheiden zu können. Das 911 Carrera Coupé des Modelljahrs 1998 kostet mindestens 135.610 Mark. Zwischen 1998 und 2005 baute Porsche 175.262 Einheiten des 996. 

Motor  

Die Porsche-Ingenieure entwickeln einen völlig neuen Motor. Aus 3,4 Litern Hubraum schöpft der nun wassergekühlte Sechszylinder dank vier Ventilen pro Brennraum 300 PS. Aus 3,6 Litern nach der Modellpflege 2002 folgen 320 PS, im Jubiläumsmodell „40 Jahre Porsche 911“ sind es sogar 345 PS. Der 911 Turbo (ab 2000) erhält ebenfalls einen neuen, wassergekühlten Boxermotor. 
Dank doppelter Aufladung leistet der 911 Turbo 420 PS. Damit ist dieser 911 Turbo das erste Serienmodell von Porsche, das die 300-km/h-Marke durchbricht. Im 911 GT2 entwickelt das Aggregat sogar bis zu 462 PS. Für alle Serien-Carrera und den Turbo bietet Porsche eine Leistungssteigerung an. Als kompromissloser Sportler entwickelt Porsche den 911 GT3 mit 360 PS und Saugmotor ab 1999. Mit dem 911 GT3 RS mit 381 PS ab 2004 gibt es zudem ein Homologationsmodell für den Motorsport. 

Karosserievarianten  

Trotz oder wegen der völligen Neukonstruktion offeriert Porsche den 911 in den bekannten Karosserievarianten Coupé, Cabriolet und Targa (ab 2002). Der 911 Turbo setzt wieder auf eine breitere Karosserie, ebenso auf Varianten wie den Carrera S und Carrera 4 S (ab 2002). Als Straßenversion des Le-Mans-Rennfahrzeugs legt Porsche eine Kleinserie des 911 GT1 auf – ein reinrassiger Rennwagen mit Straßenzulassung. 

Innovationen  

Die größte Innovation der fünften Generation liegt im neuen Vier-Ventil-Zylinderkopf mit Wasserkühlung. Damit erhöht Porsche den Gaswechsel und die Leistung im Zylinder, senkt gleichzeitig Verbrauch und Schadstoffausstoß. Im Extremsportler 911 GT2 feiert 2001 die Keramikbremsscheibe Porsche Ceramic Composite Brake 
(PCCB) Premiere. Sie ist 50 Prozent leichter als die Bremse mit Stahlbremsscheiben und hält bis zu 300.000 Kilometer. 

Design 

Das Porsche-Design des 996 interpretiert die klassische Linie des 911 neu und zeichnet sich durch einen niedrigen cW-Wert von 0,30 aus. Auffälligstes Designmerkmal: die Frontscheinwerfer mit integrierten Blinkern – erst umstritten, dann oft von anderen Herstellern kopiert. Im Innenraum findet sich der Fahrer in einem völlig neuen Interieur wieder. Mehr Platz, mehr Komfort und eine neue Anordnung der Instrumente. Die Formen der fünf Rundinstrumente im Cockpit gehen ineinander über – ein Bruch mit den Vorgängermodellen und ein Weg in die Zukunft.

Modellvarianten  

Mit einer Vielzahl neuer Varianten startet Porsche mit dem 996 eine nie zuvor dagewesene Produktoffensive: Neben den bekannten 911 Carrera, 911 Carrera 4 und 911 Turbo mit seinen unterschiedlichen Karosserien Coupé, Cabriolet und Targa kommt 1999 als Höhepunkt des Modellprogramms der 911 GT3, der die Tradition des 911 Carrera RS weiterführt. Als Extremsportler wird ab Herbst 2000 der 911 GT2 mit 462 PS angeboten, der serienmäßig mit Keramik-Bremsen verzögert. Ab 2004 verkauft Porsche zudem den 911 GT3 RS. 

6. Generation Porsche 911 (997)
2004-2012


 

Die sechste Generation des Porsche 911, der 997 (2004-2012), brachte wichtige optische Änderungen wie ovale Klarglas-Frontscheinwerfer und geschwungene Kotflügel mit sich. Das Fahrzeug erfuhr eine umfassende Überarbeitung mit einem verbesserten Fahrwerk und einem aktiven Fahrwerksystem „Porsche Active Suspension Management“ (PASM). Die Motorenpalette wurde erheblich erweitert, darunter der 911 Turbo mit variabler Turbinengeometrie. Außerdem wurde das Doppelkupplungsgetriebe (PDK) eingeführt.  

Im Juli 2004 präsentiert Porsche den 911 Carrera und 911 Carrera S der sechsten Generation, intern 997 genannt. Wichtiger optischer Unterschied zum Vorgänger sind die ovalen Klarglas-Frontscheinwerfer mit den Zusatzleuchten im Bugteil, die wieder an das traditionelle 911-Design anknüpfen. Dazu kommen geschwungene Kotflügel. Porsche überarbeitet das Fahrwerk, das im Carrera S serienmäßig mit den adaptiven Dämpfersysteme Porsche Active Suspension Management (PASM) ausgeliefert wird, und baut die Modellvielfalt deutlich aus. Abgesehen vom Dach unterscheidet sich jedes sichtbare Karosserieteil des 997 von denen des 996. Der Unterboden ist bei allen Carrera-Modellen komplett verkleidet, was den Luftwiderstandsbeiwert verbessert. Biegesteifigkeit und Torsionssteifigkeit steigen, das aktive Fahrwerk PASM erhöht den Fahrkomfort, ohne auf Sportlichkeit zu verzichten. Für besonders sportliche Fahrer ist das Sport-Chrono-Paket Plus gedacht. Auf Tastendruck verändert es die Gaspedalkennlinie, Motorverhalten, Eingreifschwelle des PSM und die Kennlinien von PASM und Tiptronic S. Das 911 Carrera Coupé des Modelljahrs 2005 kostet mindestens 75.200 Euro. Von 2004 bis Geschäftsjahr 2012 laufen 213.004 Einheiten des 997 vom Band. 

Motor  

Der 3,6-Liter-Boxermotor des Carrera leistet im 997 nun 325 PS, der neu entwickelte 3,8-Liter-Motor des Carrera S 355 PS. Damit ist der 997 der erste 911 seit 1977, der mit Saugmotoren mit zwei unterschiedlichen Hubräumen und Leistungsstufen angeboten wird. 2006 stellt Porsche einen 911 Turbo vor, der als erstes Serienautomobil mit Benzinmotor über einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie verfügt. Ab Modelljahr 2006 bietet Porsche Exklusive für die 3,8-Liter-S-Modelle eine Leistungssteigerung auf 381 PS an. Nach der Modellpflege im Herbst 2008 setzt Porsche erstmals auf Benzin-Direkteinspritzung und wahlweise Doppelkupplungsgetriebe (PDK). Damit wird der 997 nochmals effizienter und stärker. Für ökonomischeres Fahren sorgen weiterentwickelte Boxermotoren mit einem verlängerten Wartungsintervall von 30.000 Kilometer. Der Carrera leistet mit dem 3,6-Liter-Boxermotor nun 345 PS, der 3,8 Liter kommt auf 385 PS. Im neuen 911 Carrera GTS, der die Lücke zwischen Carrera S und GT3 schließt, leistet der Boxer 408 PS. Beim 911 Turbo mit 3,8 Litern Hubraum stehen 500 PS zur Verfügung, im Turbo S sogar 530 PS. Spitzenmodell wird der 911 GT2 RS mit 620 PS. Noch nie war die Leistungsvielfalt bei einem 911 so groß wie im 997. 

Karosserievarianten  

Bei den Karosserievarianten erweitert Porsche neben Coupé, Cabriolet und Targa den 997 um eine Speedster-Variante. Die Allradversionen Carrera 4 erhalten eine um 14 Millimeter breitere hintere Spur zum Carrera. Besonders leistungsstarke Modelle wie S, GTS (ab 2010), GT und Turbo erhalten wieder eine breitere Karosserie. 

Innovationen  

Für den 997 konzipieren die Ingenieure technische Innovation wie das aktive Fahrwerksystem Porsche Active Suspension Management (PASM). Eine Zahnstangenlenkung mit variabler Lenkübersetzung ermöglicht ein noch präziseres Lenken auf kurvenreichen Strecken. 2006 stellt Porsche einen 911 Turbo vor, der als erstes Serienautomobil mit Benzinmotor über einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) verfügt. Statt manuellem Getriebe können Kunden ein sehr schnell schaltendes, ohne Zugkraftunterbrechung arbeitendes Doppelkupplungsgetriebe (PDK) wählen. Ab 2008 erhellen Bi-Xenon-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht die Straßen. Für einen emotionaleren Sound sorgt ein Endschalldämpfer mit Klappenregelung und Sport-Modus. 

Design 

Porsche spitzt das Design des 997 schärfer zu. Die Front mit den steiler stehenden, runden Klarglas-Scheinwerfern verleiht dem 911 einen noch dynamischeren und kraftvolleren Auftritt als zuvor. Zudem zitieren die Scheinwerfer wieder die luftgekühlten 911 und unterscheiden sich stark vom Boxster. Zur Unterscheidung passt auch das schon beim Carrera stärker modellierte Heck, was deutlich maskuliner aussieht. Bei den S-, GT- und Turbo-Varianten kommen 44 Millimeter Breite hinzu – selten steht ein 911 so satt auf der Straße. 

Modellvarianten  

Carrera, Targa, Cabriolet, Heck- und Allradantrieb, Turbo, GTS, Sondermodelle und Straßenversionen von GT-Rennfahrzeugen mit GT2, GT2 RS, GT3 und GT3 RS. Mit der Kombinationsmöglichkeit aus Heckantrieb und Allrad ergeben sich nun 24 Modellvarianten (ohne Sonder- und Editionsmodelle) auf Basis des 997. Nie zuvor wurde bei einem Elfer der Individualität der Fahrer in diesem Maße Rechnung getragen. Dazu zeichnet sich die sechste Generation durch bemerkenswerte Sondermodelle wie den 911 Sport Classic, 911 Speedster, 911 Black Edition oder 911 Turbo S Edition 918 Spyder aus. 

7. Generation Porsche 911 (991)
2011-2019
 

Die Generation 991 brachte grundlegende Veränderungen, darunter eine steifere Leichtbaukarosserie, neue Motoren sowie modernisierte Technologie. Der Innenraum kombinierte klassische 911-Elemente mit digitalen Anzeigen und einem fortschrittlichen Kommunikationssystem. Die Modellpalette konnte ebenfalls erheblich erweitert werden, darunter leistungsstarke Modelle wie den 911 GT2 RS und GT3 RS. Innovationsmerkmale waren das siebengängige Schaltgetriebe, Turboaufladung und adaptive Aerodynamik. 

Breitere Spur, zehn Zentimeter längerer Radstand, dazu eine adaptive Aerodynamik. Mit der Generation 991 verändert Porsche den 911 grundlegend, er wird komfortabler und gleichzeitig sportlicher. Ein Spagat, der vorher undenkbar schien – und ein großer technischer Sprung in der Geschichte des Elfers. Fast 90 Prozent aller Bauteile entwickelt Porsche weiter oder konstruiert sie neu. Der neu gestaltete Innenraum zitiert den Carrera GT und vereint klassische 911-Elemente mit digitalen Anzeigen, wie dem hochauflösenden Multifunktionsbildschirm. Darüber lässt sich das neue Porsche Communication Management (PCM) bedienen – mit einer besseren Konnektivität und Echtzeit-Verkehrsinformationen. 

Dank einer neu entwickelten Plattform mit einer steiferen Leichtbaukarosserie in Aluminium-Stahl-Bauweise reduziert sich das Gewicht der Karosserie um 80 Kilogramm zum Vorgänger. Auch das Fahrwerk des 911 entwickelt Porsche neu. Als Basistriebwerk dient anfangs ein 3,4-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 350 PS, nach der Modellpflege reduziert Porsche den Hubraum, den Verbrauch und die Emissionen. Trotz Hubraumreduktion steigert sich dank zweier Turbolader Leistung (beim Basistriebwerk um 20 PS), Durchzug und Fahrspaß. Für Fahrspaß sorgt auch das neue und weltweit erste manuelle Siebenganggetriebe. Für das 911 Carrera Coupé des Modelljahres 2012 zahlen Kunden mindestens 88.037 Euro. Am 11. Mai 2017 verlässt der einmillionste 911 als 911 Carrera S mit Leistungssteigerung das Band in Zuffenhausen – 54 Jahre nach Produktionsstart der Sportwagenikone. Bisher ist der 991 mit 233.540 produzierten Einheiten die Generation mit den meistgebauten Modellen. 

Motor  

Aus 3,4 Litern Hubraum entwickelt Porsche beim 911 Carrera anfangs 350 PS. Die S-Modelle erreichen aus 3,8 Litern Hubraum 400 PS und der 911 GTS sogar 430 PS. Damit nicht genug: Der 911 GT2 RS kommt auf 700 PS und fährt bis zu 340 km/h schnell – der schnellste Serien-Elfer der Modellgeschichte. Beim 911 GT3 RS mit seinen 520 PS aus 4,0 Litern Hubraum bietet Porsche einen Boxer-Saugmotor mit einem Höchstmaß an Rennsport-Technologie. Nach der Modellpflege 2015 setzen die Carrera-Modelle auf zwei Turbolader, der Hubraum liegt bei 3,0 Litern. Daraus entwickelt Porsche je nach Modellvariante zwischen 370 und 450 PS. Erstmals beschleunigt ein 911 Carrera S mit PDK und Sport Plus von 0 auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden.

Karosserievarianten  

Kunden haben beim 991 die Wahl zwischen Coupé, Cabriolet und Targa (ab 2014) mit einem breiten Bügel aus gebürstetem Edelstahl. Der zitiert den Targa der ersten Generation bis zur Generation 964, ist aber Bestandteil einer raffinierten Dachkonstruktion. Neben den Karosserievarianten bietet Porsche weitere Sondermodelle an, wie den gewichtsreduzierten 911 R (2016) und 911 Carrera T 
(2017). Höhepunkt der Generation wird das Sondermodell „50 Jahre 911“ im Jahr 2013. 2019 stellt Porsche zum Abschluss der Generation 991 das limitierte Sondermodell Speedster vor. 

Innovationen  

Im 991 verstecken sich zahlreiche Innovationen wie die extrem verwindungssteife und leichte Aluminium-Stahl-Karosserie, das manuelle Siebenganggetriebe sowie die beiden Turbolader bei den Carrera-Modellen ab der Modellpflege. Im 911 Turbo führt Porsche die variable Dämpfung Porsche Active Suspension Management (PASM) mit der Wankstabilisierung PDCC ein. Mit dem dreifach ausfahrbaren Frontspoiler beim 911 Turbo S bietet Porsche eine adaptive Aerodynamik für noch besseren Abtrieb und bessere Aerodynamik an. Der variable Heckspoiler richtet sich bei Ausfahrtshöhe und Anstellwinkel nach der Fahrzeugkonfiguration. 

Design 

Optisch verfeinern die Designer die Sportwagenikone zum Vorgänger. Auffälligstes Merkmal sind die neugestalteten Leuchtdiodenrückleuchten, die flacher ausfallen, und eine geänderte Frontschürze mit größeren Lufteinlässen. Die Front fällt breiter aus als beim Vorgänger. 

Modellvarianten  

Coupé, Targa, Cabriolet, dazu über die gesamte Bauzeit 16 verschiedene Leistungsstufen, wie auch Heckantrieb oder Allrad. Porsche bietet beim 991 eine sehr breite Modellvielfalt an. Allein die Leistung reicht von 350 PS bis zu 700 PS. 

8. Generation Porsche 911 (992)
seit 2018
 

Die achte und aktuelle Generation des Porsche 911, der 992, wurde 2018 vorgestellt und bleibt bis heute eine ikonische Sportwagenlegende. Das Design kombiniert Sportlichkeit mit traditionellen Elementen. Sie bietet leistungsstarke Sechszylinder-Boxermotoren, darunter auch Hybridoptionen, sowie eine breite Modellpalette. Innovationen wie der Wet Mode und das Dakar-Modell ergänzen das Angebot.  

Die neue Generation bleibt unverkennbar 911, auch beim neuen digitalen Cockpit. Nur der nach wie vor zentral positionierte Drehzahlmesser zeigt analog an. Die Kombination aus 10,9-Zoll-Touchscreen, intelligentem Bediensystem und Tradition verknüpfen Designer und Ingenieure nahezu perfekt. Das Exterieur-Design orientiert sich stark an früheren Elfer-Generationen. 

Beim Modellwechsel behält der Sportwagen zwar die Architektur vom Vorgänger, doch er verändert sich: Das neu entwickelte Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe kann einen Elektromotor aufnehmen. Doppelte Böden in der Karosserie schaffen Platz für Akkus. Der 911 ist damit seit 2019 hybridfähig – und bestens für die Zukunft vorbereitet. Die aufgeladenen und effizienten Sechszylinder-Boxer leisten nun in der S-Version 450 PS, das PDK arbeitet noch sportlicher und effizienter. Seit 2018 baut Porsche den 992, bis Ende vergangenen Jahres liefen insgesamt 96.603 Elfer vom Band. „Der Porsche-Weg ist einzigartig und ein klarer Bestandteil unserer Identität. Wir sind Ingenieure und Motorsportler, daher nehmen wir Herausforderungen gerne an – auch, um uns mit den Ideen anderer zu messen. Auch wenn – oder gerade, weil wir dabei Konventionen brechen müssen“, sagt Frank Walliser, seit 2022 Leitung Gesamtfahrzeug-Architektur und – Eigenschaften bei Porsche.

Motor  

Kraftvoll, sportlich und effizient arbeiten die Sechszylinder-Boxermotoren in der aktuellen Generation. Als Basis im Carrera, Carrera 4 und Carrera T dient der 3,0-Liter-Biturbo-Sechszylinder mit 385 PS, die S-Versionen leisten 450 PS und die GTS-Varianten sowie der 911 Dakar 480 PS. Ein 3,8-Liter-Biturbo kommt beim 911 Turbo (580 PS), 911 Turbo S (650 PS) und 911 Sport Classic (550 PS) zum Einsatz. Die Supersportler GT3 (510 PS) und GT3 RS (525 PS) setzen auf einen 4,0-Liter-Sechszylinder-Saugboxer. 

Karosserievarianten  

An den drei Karosserievarianten Coupé, Cabriolet und Targa hält Porsche seit nunmehr 60 Jahren fest, auch in der aktuellen Generation 992. 

Innovationen  

Im 992 stecken eine Reihe von Innovationen, wie der neue Wet Mode. Er erkennt Wasser auf der Straße, konditioniert die Assistenzsysteme vor und warnt den Fahrer. Beim Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera lassen sich Hindernisse bei Dunkelheit erkennen, die intelligenten LED-Scheinwerfer verbessern die Sicht. Zum ersten Mal kommen Räder mit unterschiedlichem Durchmesser an Vorder- und Hinterachse zum Einsatz. Erstmals seit dem Dakar-Siegerauto von 1984 schickt Porsche den 911 als neue Version Dakar ins Gelände. 

Design 

Das aktuelle 911-Design ist geprägt von präziser Sportlichkeit und Zitaten vorheriger 911-Modelle. Porsche verändert alle Karosserieteile behutsam. So gestaltet Porsche die Fronthaube des 992 neu, eingerahmt von neuen LED-Matrix-Scheinwerfern mit Vier-Punkte-Signatur. Die Scheinwerfer stehen etwas steiler, die Rückleuchten etwas flacher zum Vorgänger. Insgesamt steht der 911 breiter und satter auf der Straße. Die Modelle mit Hinterradantrieb übernehmen die breite Karosserie der Allradmodelle, am Heck dominiert ein neuer einteiliger LED-Lichtbogen.

Modellvarianten  

m aktuellen 911 bietet Porsche die größte Modellvielfallt in der nunmehr 60 Jahre langen 911-Geschichte. Zu den Karosserievarianten Coupé, Cabriolet und Targa lassen sich die Modellvarianten Carrera, Carrera S, Carrera T, Carrera 4 und Carrere 4S wählen. Dazu bietet Porsche die Modelle GTS, Turbo, Turbo S, GT3, GT3 mit Touring Paket, GT3 RS und Sport Classic an. Neuestes Modell ist der 911 Dakar, eine Hommage an den 911 Carrera 3.2 4x4 Paris-Dakar (953). Mit dem 911 gewann 1984 erstmals ein Sportwagen die Rallye Paris-Dakar. Ein Offroad-Sportwagen mit Allrad. Damals wie heute. 

Zum 60. Geburtstag des 911 legt Porsche ein Sondermodell auf: den auf 1.963 Einheiten limitierten 911 S/T der Generation 992. Das Jubiläumsmodell verbindet Elemente des 911 GT3 RS mit dem des 911 GT3 mit Touring-Paket und ergänzt sie um für den 911 S/T entwickelte Leichtbauteile – für eine einmalige Verbindung aus Agilität und Fahrdynamik. Als Antrieb dient der frei saugende 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 386 kW/525 PS bei einer maximalen Höchstdrehzahl von 9.000/min. Eine Leichtbaukupplung und ein kurz übersetztes Handschaltgetriebe erhöhen den Fahrspaß. Mit einem Leergewicht von lediglich 1.380 Kilogramm (DIN leer, inkl. aller Flüssigkeiten) ist der 911 S/T das leichteste Modell der Generation 992.  

Als Hommage an die Wettbewerbsversion des 911 S der 1960er- und 1970er-Jahre bietet Porsche zudem das Heritage-Design-Paket. Dazu zählen unter anderem die 
Exterieurfarbe Shoreblue-Metallic sowie die Felgenfarbe Ceramica. Porsche-Wappen im Design des Ur-Elfers an Front, Radzierdeckel, Lenkrad, Kopfstützen sowie auf 
dem Fahrzeugschlüssel unterstreichen die Wurzeln des 911 S/T. Im Interieur kommen Sitzmittelbahnen aus Stoff in Classic Cognac mit schwarzen Nadelstreifen 
zum Einsatz. 

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