Audi mit wichtigen Weichenstellungen in herausforderndem Geschäftsjahr 2016
- Dieselthematik und Takata-Airbags: nach Sondereinflüssen von € 1,8 Mrd.
Operatives Ergebnis bei € 3,1 Mrd., Operative Umsatzrendite bei 5,1 Prozent - Hohe Selbstfinanzierungskraft: € 2,1 Mrd. Netto-Cashflow, Netto-Liquidität steigt auf € 17,2 Mrd.
- Modelloffensive: zwei neue SUV bis 2019, drei Elektroautos bis 2020, Nachfolger wichtiger Kernbaureihen bis 2018
- Neue Tochtergesellschaft: Autonomous Intelligent Driving GmbH entwickelt Technik für Roboterautos
Ingolstadt, 15. März 2017 – Audi verjüngt in den kommenden Jahren seine Modellpalette deutlich, setzt auf Elektroautos und erschließt neue digitale Geschäftsfelder. Basis für die notwendigen Vorleistungen ist das robuste Kerngeschäft. 2016 stiegen die Umsatzerlöse des Audi-Konzerns auf € 59,3 Mrd. Die Operative Umsatzrendite lag vor Sondereinflüssen bei 8,2 Prozent. Für die Lösung der V6 3.0 TDI-Dieselthematik sowie im Zusammenhang mit Takata-Airbags stellte das Unternehmen insgesamt € 1,8 Mrd. zurück. Nach diesen Sondereinflüssen lag das Operative Ergebnis bei € 3,1 Mrd., was einer Operativen Umsatzrendite von 5,1 Prozent entspricht.
„2016 war ein sehr herausforderndes Jahr für unser Unternehmen“, sagte Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG, diesen Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz. „Doch wir haben es mit einem robusten Ergebnis aus unserem Kerngeschäft abgeschlossen und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.“ So will die Marke bis 2020 drei rein batterieelektrische Modelle auf den Markt bringen und danach weitere Baureihen elektrifizieren. Im Zuge der Elektro-Offensive hat Audi in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als 6.000 Mitarbeiter für den Umgang mit Hochvolt-Technik geschult. Außerdem engagiert sich die Marke beim Aufbau der öffentlichen Schnellladeinfrastruktur.
Auch bei der Technologie für selbstfahrende Autos erhöht Audi als Lead-Entwickler im Volkswagen-Konzern das Tempo. Eine neu gegründete Tochtergesellschaft, die Autonomous Intelligent Driving GmbH in München, arbeitet an einem System für fahrerloses Fahren im urbanen Raum. Die Technik soll in den Modellen verschiedener Marken einsetzbar sein und ist zudem ein wichtiger Baustein für künftig denkbare Mobilitätsdienste wie etwa Robotertaxis. Das Unternehmen ist offen für weitere starke Partner aus der Automobil- und IT-Branche.
Gleichzeitig entwickelt Audi assistierte und pilotierte Systeme für weitere Verkehrssituationen weiter, etwa für die Autobahn oder Landstraße. Im neuen Audi A8 werden Kunden erstmals eine Level-3-automatisierte Fahrfunktion in Stausituationen bis 60 km/h einsetzen können.
Im Laufe der kommenden Jahre verjüngt Audi sein Modellportfolio deutlich. Neben der Einführung des Audi A8 kommen 2017 auch die neuen Generationen wichtiger Volumenmodelle wie Audi Q5 und A5 sukzessive in die Märkte. Darüber hinaus startet der Audi Q2 in weitere internationale Märkte. Mit der zweiten Generation des A7 stärkt Audi 2018 seine Oberklasse. Im selben Jahr erweitert der Audi Q8 die erfolgreiche SUV-Familie. Und für 2019 ist als weitere Neuheit der Audi Q4 geplant, ein sportliches Compact Utility Vehicle.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr erhöhte Audi seine weltweiten Auslieferungen um 3,6 Prozent auf die neue Bestmarke von 1.867.738 (2015: 1.803.246) Automobilen. Dabei profitierten die Verkäufe vor allem von der hohen Nachfrage nach den Modellen Audi Q7 und A4. Die Umsatzerlöse des Audi-Konzerns stiegen im gleichen Zeitraum – trotz eines für Audi ungünstigen Währungsumfeldes – um 1,5 Prozent auf € 59.317 (2015: 58.420) Mio.
„Die Qualität unseres laufenden Geschäfts zeigt sich in der Operativen Umsatzrendite vor Sondereinflüssen“, sagt Axel Strotbek, Vorstand Finanz und IT der AUDI AG. „Hier liegen wir mit 8,2 Prozent trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und hoher Vorleistungen in unserem Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.“ Im Vorjahr lag der Wert bei 8,8 Prozent. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen beträgt für 2016 € 4.846 (2015: 5.134) Mio.
Als Sondereinfluss weist der Audi-Konzern 2016 gebildete Rückstellungen in Höhe von € 1.632 (2015: 228) Mio. zur Lösung der V6 3.0 TDI-Dieselthematik in den USA aus. Hinzu kommen Sondereinflüsse in Höhe von € 162 (2015: 70) Mio. im Zusammenhang mit möglicherweise fehlerhaften Takata-Airbags. Unter dem Strich beträgt das Operative Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres € 3.052 (2015: 4.836) Mio., die Operative Umsatzrendite liegt bei 5,1 (2015: 8,3) Prozent.
Vor Steuern erwirtschaftete der Audi-Konzern ein Ergebnis von € 3.047 (2015: 5.284) Mio. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist neben den Sondereinflüssen vor allem auf ein niedrigeres Finanzergebnis zurückzuführen.
Auch in diesem Jahr beteiligt Audi die Belegschaft am Unternehmenserfolg. In Abstimmung mit dem Gesamtbetriebsrat erhalten die Tarifmitarbeiter an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm eine Summe von durchschnittlich € 3.510 (2015: 5.420). In Audi-Tochtergesellschaften gibt es entsprechende Regelungen zu Erfolgsbeteiligungen.
Vorleistungen für die Zukunft finanziert der Audi-Konzern aus eigener Kraft. 2016 tätigte das Unternehmen Sachinvestitionen in Höhe von € 3,4 (2015: 3,5) Mrd. und erzielte gleichzeitig einen deutlich positiven Netto-Cashflow von € 2,1 (2015: 1,6) Mrd. Die Netto-Liquidität belief sich am 31. Dezember 2016 auf € 17,2 (2015: 16,4) Mrd. – ein weiterer Beleg für die hohe Selbstfinanzierungskraft des Unternehmens.
Flankierend zu seiner im Sommer verkündeten neuen Unternehmensstrategie hat Audi im vergangenen Jahr das Maßnahmenprogramm SPEED UP! gestartet. „Damit erhöhen wir auch 2017 weiter konsequent unsere Prozess- und Kosteneffizienz“, sagt Strotbek. „So sichern wir unsere Renditeziele ab und erwirtschaften die nötigen Mittel für unseren Innovations- und Investitionspfad.“
Im laufenden Jahr will der Audi-Konzern Sachinvestitionen in Höhe von 5,0 bis 5,5 Prozent der Umsatzerlöse tätigen. Bei der Forschungs- und Entwicklungskostenquote rechnet das Unternehmen mit einem Wert leicht oberhalb seines strategischen Zielkorridors von 6,0 bis 6,5 Prozent. Der Netto-Cashflow soll erneut positiv sein, dürfte wegen der zu erwartenden Zahlungsabflüsse aus der Dieselthematik jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. Bei den Auslieferungen und den Umsatzerlösen rechnet der Audi-Konzern jeweils mit einem leichten Anstieg. Für die Operative Umsatzrendite strebt das Unternehmen erneut einen Wert zwischen 8 und 10 Prozent an. Für die Kapitalrendite prognostiziert es einen Wert zwischen 15 und 18 Prozent.
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