Der neue CUPRA e-Racer: Wie man einen Elektro-Rennwagen baut
Der neue CUPRA e-Racer, das erste vollelektrische Rennfahrzeug der neuen Marke CUPRA, ist ein Rennwagen, wie er im Buche steht: Das Auto, das kürzlich auf dem Genfer Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, beschleunigt in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und erzielt eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 270 km/h. Seine vier elektrischen Hochleistungs-E-Motoren bringen es auf mehr als 12.000 Umdrehungen pro Minute und liefern eine Leistung von bis zu 500 kW (680 PS).
In anderen Worten: Es handelt sich um einen rein batterieelektrischen Rennwagen, der auf der Rennstrecke mindestens genauso leistungsstark wie ein vergleichbares verbrennungsmotorisiertes Fahrzeug ist. Hier ein paar Fakten, die die überragende Performance des CUPRA e-Racer eindrucksvoll verdeutlichen:
6.072 Speicherzellen sorgen für die nötige Batteriepower
Um in jedem Moment des Rennens die benötigte Leistung abrufen zu können, sind über 6.072 Batteriezellen im Auto verbaut. Die Stromspeicher des Elektro-Rennfahrzeugs verfügen somit über eine Speicherkapazität von 65 kWh. Das entspricht in etwa dem Energieinhalt von 9.000 zusammengeschlossenen Mobiltelefon-Akkus. Der Energiespeicher, der die E-Motoren des CUPRA e-Racer mit Antriebsenergie versorgt, besteht aus insgesamt 23 Modulen mit je 264 Zellen, die sich innerhalb von 40 Minuten vollständig aufladen lassen.
Herausforderung Batterieunterbringung
So viel geballte Batterie-Power kostet – vor allem Gewicht: Mit 450 Kilogramm macht die Batterie ein Drittel des Gesamtgewichts des Fahrzeugs aus. Aus diesem Grund war „die Frage, wo sie verbaut werden soll, eine der größten Herausforderungen, die sich uns gestellt hat“, sagt Xavier Serra, der technische Leiter dieses Projekts. Sie ist so groß und schwer, dass ihr Volumen über weite Teile der Bodengruppe des Fahrzeugs verteilt werden musste, um optimale Balance und Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
Vier E-Motoren sorgen für brachialen Vortrieb
„Die größte Überraschung bei diesem Fahrzeug ist sicher seine Leistungsstärke“, erklärt Xavier Serra. Und das kommt nicht von ungefähr. Der elektrische Rennwagen verfügt über vier E-Motoren, die sich über der Hinterachse befinden. „Mit ihnen kann der CUPRA e-Racer 12.000 Umdrehungen erreichen“, erklärt Serra. „Das ist schon beachtlich – besonders im Vergleich zu den 6.500 Umdrehungen eines benzinbetriebenen Rennwagens“, betont er. „Und das alles mit nur einem Gang.“
Minikameras statt Außenspiegel
Der CUPRA e-Racer liefert nicht nur beachtliche Leistungswerte, auch sein innovatives Design ist herausragend: „Unser Hauptziel war die Verbesserung der Aerodynamik“, sagt Serra. Aus diesem Grund wurden unter anderem die Außenspiegel durch Minikameras ersetzt. Dieser Schritt sei wichtig gewesen, „um dem Fahrzeug mehr Dynamik zu verleihen“, betont der Projektleiter. Angenehm für den Piloten: Auf einem großen Monitor im Armaturenbrett kann der Fahrer nun in Echtzeit alles sehen, was um ihn herum geschieht.
„Eine Stechmücke auf dem Asphalt“
Das Gefühl, am Steuer eines solchen elektrischen Hochleistungsboliden zu sitzen? „Ist grundlegend anders als bei einem Benziner“, berichtet Serra und seine Augen leuchten. Das liegt nach seiner Erfahrung vor allem daran, „dass zuerst die Beschleunigung ins Auge sticht“. Auch der Sound des Fahrzeugs ist laut Xavier Serra alles andere als gewöhnlich: „Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Rennfahrzeug mit seinem lautstarken Benzinmotor macht dieses Elektromodell ein sirrendes Geräusch – ähnlich wie eine Stechmücke.“
SEAT Leon liefert Basis
Das klingt futuristisch? Ist es auch – und auch wieder nicht. Denn die Basis für diesen zukunftsweisenden Rennwagen, der ab 2019 in der neu geschaffenen, rein elektrischen Tourenwagen-Rennserie E-TCR an den Start gehen wird, liefert ein Serienmodell, das es heute bereits zu kaufen gibt: Der neue CUPRA e-Racer baut auf der Karosserie des SEAT Leon auf. Die Grundkonstruktion wurde beibehalten, für den Einsatz im Motorsport jedoch durch verschiedene Sicherheitselemente ergänzt. So gibt es beispielsweise einen Überrollbügel im Innenraum, um das Fahrzeug regelkonform und wettkampftauglich für den Einsatz in der E-TCR-Serie zu machen.
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