Sechs Gesamtsieger von Porsche in Le Mans
Fans des Langstreckenrennsports fiebern dem kommenden Wochenende entgegen: Am Samstag, den 19. September 2020, wird um 14:30 Uhr die Startflagge zu den 24 Stunden von Le Mans, dem größten und traditionsreichsten Motorsportereignis der Welt, gehoben. Porsche ist die erfolgreichste Marke in der fast 100-jährigen Geschichte von Le Mans. Seit mehr als sechs Jahrzehnten verbinden den Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen insgesamt 19 Gesamtsiege, unzählige Klassenerfolge und unbeschreibliche Emotionen mit den 24 Stunden von Le Mans.
Vor 50 Jahren, am 14. Juni 1970, gelang Porsche dort mit dem 580 PS starken Sportwagen 917 KH der erste Gesamtsieg, der zu den wichtigsten Erfolgen von Porsche im Motorsport zählt. Aus diesem Anlass brachte das Porsche Museum den ersten Siegerwagen sowie fünf weitere Erstplatzierte zurück an die Originalstätte in Frankreich. Zusammen mit dem 917 KH aus dem Jahr 1970 fuhren der 917 KH von 1971, der 936/81 Spyder von 1981, der 962 C von 1987, der 911 GT1 ´98 sowie der letzte Gesamtsieger, der 919 Hybrid von 2017, über die Geraden und Kurven von Le Mans sowie durch symbolträchtige Elemente wie den Dunlop-Bogen.
Zudem kamen zwei Giganten und zwei Protagonisten von einst erstmals zusammen: Hans Herrmann, der zusammen mit Richard Attwood 1970 den ersten Gesamtsieg nach Zuffenhausen holte, und sein Originalauto von damals, trafen auf Timo Bernhard, den letzten Porsche-Le-Mans-Gesamtsieger und den Porsche 919 Hybrid von 2017. Bei der 85. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans vor drei Jahren fuhr Timo Bernhard zusammen mit seinen Teamkollegen Earl Bamber und Brendon Hartley mit dem Porsche 919 Hybrid nach einem dramatischen Rennen auf Platz eins ins Ziel.
Beide Rennfahrzeuge verdeutlichen unverkennbar den Fortschritt im Laufe der Jahrzehnte: Der 917 KH mit der Startnummer 23, gefahren unter der Nennung von Porsche Salzburg, wiegt nur 800 Kilogramm und wurde befeuert von einem 4,5-Liter-Zwölfzylinder, der mit 580 PS die Hinterräder antrieb. Das Aggregat musste lediglich rund zehn Minuten warmlaufen, dann war der Wagen rennfertig. Die Kunstharzhaut ist nur 1,2 Millimeter dick. Innen geht es so eng zu, dass der Pilot mit dem Helm ans Dach stoßen kann.
Ihm gegenüber steht der viel größere und wuchtig wirkende 919 Hybrid, für den zwei Techniker und ein Renningenieur rund zwei Stunden benötigen, um ihn für seinen Renneinsatz vorzubereiten. Der Rekordsieger war ein rollendes Versuchslabor für die Zukunftstechnologien von Porsche: Ein Zweiliter-V4-Turbobenziner mit 368 kW (knapp 500 PS) für die Hinterräder, zusätzlich ein Elektromotor mit 294 kW (über 400 PS) für die Vorderachse – was den Hybrid-Porsche zum Allradler macht. Der E-Motor wird versorgt von einer Lithium-Ionen-Batterie, die wiederum von Bremsenergie an der Vorderachse und von Abgasenergie gespeist wird. Platz hat auch hier der Pilot nicht wirklich, aber er ist unvergleichlich besser geschützt.
Porsche startet in die bevorstehende Ausgabe des Langstreckenklassikers am 19. und 20. September mit besonderen Fahrzeugdesigns. Die beiden 911 RSR des Porsche GT Teams treten in der hart umkämpften GTE-Pro-Kategorie an und rollen in Rot-Weiß und Schwarz-Weiß an den Start – eine Hommage an den ersten von bisher 19 Gesamtsiegen bei den 24 Stunden von Le Mans vor 50 Jahren. Das Rennen auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures ist das jährliche Highlight der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC (World Endurance Championship). Entgegen der ursprünglichen Planungen findet der Rennklassiker aufgrund der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr im September und ohne Zuschauer statt.
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