Marcel Hirscher im DTM Innovationstaxi auf dem Red Bull Ring
Das DTM Innovationstaxi bietet einen im Renntempo erlebbaren Blick in mögliche Entwicklungen der automobilen Zukunft. Es basiert auf einem Audi R8 LMS GT2, dessen 640 PS (470kW) leistender 5,2 Liter V10 Saugmotor CO2-neutral mit 100% SynFuels betrieben wird. Der Clou ist aber das „Space Drive“ genannte Steer-by-wire-System von Schaeffler: Eine digitalisierte Lösung ersetzt die klassische Lenksäule; mechanische und hydraulische Elemente werden durch elektrische und mechatronische Teile ersetzt.
Dabei registriert ein Sensor am Lenkrad des Fahrzeugs die jeweiligen Drehbewegungen, woraufhin ein elektrischer Motor am Lenkgetriebe die Kräfte erzeugt und sie auf die Spurstangen überträgt. Ein weiterer Elektromotor am Lenkrad simuliert schließlich jenes Feedback, das dem Fahrer von klassischen Lenkungen bekannt ist.
Schon heute profitieren Menschen mit Handicap in speziell angepassten Modellen von dieser Idee. Diese Innovation ist aber auch eine Voraussetzung für automatisiertes Fahren auf Level 4 und ermöglicht zudem gänzlich neue Innenraumkonzepte wie zum Beispiel in den Audi Sphere Konzepten dargestellt.
Bis dahin ist der Rennsport eine optimale Trainingsplattform für die Weiterentwicklung der Steer-by-Wire Technologie. Die im Rennstreckenbetrieb erhobenen Daten werden zusammen mit den Aussagen der Fahrer ausgewertet und damit wichtige Erkenntnisse für den Einsatz und die Weiterentwicklung des Space Drive Systems in die Serie gewonnen.
Ein innovatives Projekt, das den Doppel-Olympiasieger und achtfachen Ski-Gesamtweltcupsieger ebenso anspricht, wie das Ausleben der enormen Kraft und möglichen Top-Geschwindigkeit. So sagte er bei Tests im Vorfeld des Rennwochenendes auf die Frage, wie er die Technologie erlebt habe:
„Wie immer, es ist unglaublich diese Erfahrungen machen zu dürfen! Es sind unbeschreibliche, unvergessliche Momente, die schwer in Worte zu fassen sind.“
„Steer-by-Wire ist schon eine verrückte Angelegenheit. Es fühlt sich mega präzise an, für mich fährt es sich fast besser als mit mechanischer Lenksäule. Da ist Schaeffler eine innovativ, tolle Geschichte gelungen, wir werden sehen, wie lange es noch dauert, bis wir Steer-by-Wire auch in herkömmlichen Pkws verwenden werden.“ so Hirscher weiter.
Für seine Gäste am Beifahrersitz, darunter übrigens auch die ÖSV-Damen Conny Hütter und Kathi Liensberger, verortete Hirscher aber dann doch etwas anderes als das beeindruckendste Erlebnis an Bord eines solchen Boliden: die Bremsen!
„Wenn du auf eine Kurve hindonnerst, ist der Bremspunkt aus Sicht des Beifahrers weit von dem entfernt als vermutet. Das macht es schon sehr spannend im Sinne von aufregend.“
Doch auch die letzten beiden Kurven haben es in sich, "Weil du blind in den Kurveneingang reinmusst und doch mit dem vierten Gang durchziehst. Dann die Kompression bei Start und Ziel, wo du dir jedes Mal denkst, dass du viel zu schnell bist. Aber die Kompression gibt dir so viel Grip, dass du dieses Tempo gehen kannst.", weiß der Rekord-Gesamtweltcupsieger, der bereits im Vorjahr und in ähnlichem Setting Highspeed-Erfahrung in Spielberg sammeln konnte.
Fest steht, dass jeder seiner Fahrgäste, auch Ski-Kollegin Katharina Liensberger, mit einem breiten Grinsen aus dem Wagen stieg ...
