Runde Sache: Audi RS 3 Track & Tire Experience mit Pirelli
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Audi mit dem RS 3 einen Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife aufgestellt und macht ihn seither zum schnellsten Kompaktfahrzeug auf der 20,832 Kilometer langen Rennstrecke in der Eifel. Seinem direkten Vorgänger nahm er dabei mehr als sieben Sekunden ab. Und das ohne Leistungssteigerung. Das Geheimnis: ein optimiertes Fahrwerkssetup und der richtige Reifen. Zum Einsatz kam ein Pirelli P Zero Trofeo R; ein ab Werk für den Audi RS 3 verfügbarer Semi-Slick, der für besonders hohen Fahrspaß sorgt. Er ist speziell für Fahrten auf Rennstrecken konzipiert, aber auch auf öffentlichen Straßen zugelassen.
Mit seinem asymmetrischen Profil und der speziellen Gummimischung sorgt er für kompromisslose Performance unter trockenen Bedingungen. Der Beisatz, dass er “Technologie aus dem Motorsport” mitbringt ist dabei auch kein leeres Versprechen. Die Reifen werden in der Türkei im Pirelli Werk Izmit hergestellt. Dort fertigt der Hersteller ausnahmslos diese High-Performance-Reifen und Motorsport-Pneus für die verschiedenen Wettbewerbe, die Pirelli beliefert. Die Straßenreifen werden also mit der gleichen Technologie und den gleichen Maschinen wie die Motorsportreifen produziert.
Er ist aber freilich nicht die einzige Reifenwahl für den Audi RS 3, der ja nicht zwingend “nur” auf der Rennstrecke bewegt wird. Dementsprechend kam im Rahmen des Facelifts neben dem Label A-zertifizierten Reifen auch ein Sport-Pneu mit Label C-Kennung zum Portfolio hinzu; konkret der Pirelli P Zero R. Natürlich mit AO-Kennung - also ein in Ko-Entwicklung zwischen Audi und Pirelli explizit auf den Wagen hin-optimierter Reifen. Sein Fokus: Hohen Fahrspaß bei unterschiedlichen Bedingungen ermöglichen. Also sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn ein starkes Grip-Niveau zu offerieren. Zudem bietet er ein rundum präzises Fahrverhalten über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg – dank einer Mehrkomponenten-Lauffläche mit einer weicheren Gummimischung an den Reifen-Seitenwänden und einer härteren Mischung in der Mitte. Damit vereint der Serienreifen Alltagskomfort mit sportlichen Eigenschaften.
Um diese beiden Ausprägungen höchsten Fahrspaßes erlebbar zu machen lud Audi Sport internationale Journalisten im Juni 2025 auf den Salzburgring.
Das Setup: Nach entsprechender Vorbereitung ein paar schnelle Runden im neuen Audi RS 3 Sportback auf den neuen Label C Reifen drehen. Dann ab in die Boxengasse, volley in einen baugleichen und bereits “warmen” Wagen mit den Semi-Slicks springen und ab zurück auf den knapp 4,3 km langen Kurs im Nesslgraben um unmittelbar den Unterschied herausarbeiten zu können. Und dann noch ein kleiner Ausflug auf öffentliche Straßen - auch mit dem Label C-Reifen. Einfach, zum Genießen.
Das Fazit der Teilnehmer war einstimmig: Abgesehen davon, dass der RS 3 ob des legendären Fünfzylinder-Motors eine Ausgeburt an Kraft und emotionalem Sound ist, ist er jedenfalls auch ein Auto, dass sich auf einer Rennstrecke grundsätzlich ebenso wohl fühlt wie auf Landstraßen. Ist man allerdings auf erster unterwegs, schließt der Semi-Slick nicht bloß in der Theorie jedwede Lücke zum Rennsport. Möglich machen das allen voran die zahlreichen Besonderheiten im Chassis, die dem RS 3 neben seiner Performance auch jede Menge Eigenständigkeit verleihen. Etwa die Tatsache, dass beim RS 3 eine Mischbereifung zum Einsatz kommt: vorn 265/30, hinten 245/35. Zudem ist die Spurweite vorne größer als hinten. Diese ungewöhnliche Asymmetrie folgt einer klaren fahrdynamischen Logik: Mehr und breitere Auflagefläche an der Vorderachse bedeutet mehr Grip beim Einlenken und eine klarere Rückmeldung.
Perfekt in Szene gesetzt wird diese Auslegung vom 2021 eingeführten Torque Splitters. Er brachte den Wagen dynamisch auf einen neuen Level. Die vollvariable Momentenverteilung an der Hinterachse ermöglicht neben gesteigerter Agilität auch mehr Stabilität – ein Vorteil im Alltag wie auf der Rennstrecke. Mit der Produktaufwertung des RS 3, die seit Ende 2024 im Handel ist, verhält sich der Kompaktsportler in Kurven noch performanter. Ein weiterentwickelter Algorithmus sorgt für eine präzisere Vernetzung der Fahrwerkregelsysteme untereinander und ermöglicht so früheres und kontrolliertes Agilisieren.
Der RS 3 vermeidet Untersteuern bereits am Kurveneingang und dreht durch die Feinabstimmung – unter anderem beim Brake Torque Vectoring – williger ein. Heißt also: Während der Torque Splitter Drehmoment am kurvenäußeren Hinterrad stellt, werden die kurveninneren Räder leicht angebremst. Durch diese feindosierten Bremseingriffe folgt der RS 3 dem Kurvenradius präziser als zuvor und ist früher und besser im Kurvenscheitelpunkt positioniert.
Dadurch kann das Sportmodell eher wieder beschleunigen und erreicht eine höhere Geschwindigkeit am Kurvenausgang. Mehr noch: Entgegen sonstiger “Gewohnheiten” bei front- oder auch manchen Allrad-getriebenen Sportwagen kann der Wagen in einer Kurve durch das Spiel mit dem Gaspedal “in die Kurve gezogen” werden - je nach Vehemenz und eingestelltem Fahrmodus dann auch gern mit elegantem Power-Slide am Kurvenausgang. Egal mit welchem Reifen. Nur mit dem Semi-Slick eben noch ein gutes Stückchen schneller als mit den anderen Pneus.
