Mit der „Roadmap E“ startet der VW Konzern die umfassendste Elektrifizierungsoffensive
• Konzernmarken bringen 80 neue Elektrofahrzeuge bis 2025 zu den Kunden
• Investitionen werden hochgefahren: Mehr als 20 Milliarden Euro für die Industrialisierung derElektromobilität bereitgestellt
• Batteriestrategie wird vorangetrieben: weltweite Auftragsvolumen von über 50 MilliardenEuro ausgeschrieben
• Vorstandschef Müller am Vorabend der IAA 2017: „Wir werden die Transformation in unsererIndustrie anführen.“
Wolfsburg, 11. September 2017 – Der Volkswagen Konzern startet mit seiner „Roadmap E“ die umfassendste Elektrifizierungsoffensive in der weltweiten Automobilindustrie: Bis spätestens 2030 wird Volkswagen sein gesamtes Modellportfolio durchgängig elektrifizie-ren. Das heißt: Spätestens dann wird es von jedem der rund 300 Konzernmodelle mindes-tens eine elektrifizierte Variante geben, über alle Marken und Märkte hinweg. Damit ist Volkswagen der erste große Mobilitätskonzern, der sich auf ein Datum für die volle E-Fä-higkeit seiner Flotte festlegt. Allein für die Ausstattung der eigenen E-Flotte benötigt der Konzern bis 2025 eine Batteriekapazität von mehr als 150 GWh pro Jahr. Das entspricht ei-ner Jahreskapazität von mindestens vier „Gigafactories“ für Batteriezellen. Dafür hat das Unternehmen eines der größten Beschaffungsvolumen in der Geschichte der Industrie ausgeschrieben: mehr als 50 Mrd. Euro.
„Wir haben verstanden und wir werden liefern. Das ist keine unverbindliche Absichtser-klärung, sondern eine Selbstverpflichtung, an der wir uns ab heute messen lassen“, sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, beim Kon-zernabend zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt. „Die Transfor-mation in unserer Industrie ist durch nichts aufzuhalten. Wir werden diese Transforma-tion anführen“, so Müller.
Bereits in seinem im Juni 2016 vorgestellten Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025“ hatte Volkswagen die Elektromobilität als eines der zentralen Handlungsfelder fest verankert – und zugleich das Ziel ausgegeben, bis 2025 die weltweite Nummer Eins in der Elektromobilität zu werden.
Dabei geht Volkswagen davon aus, dass im Jahr 2025 bereits etwa jedes vierte neue Fahrzeug des Konzerns – und damit je nach Marktentwicklung bis zu drei Millionen Einheiten jährlich – rein batterieelektrisch angetrieben sein könnte.
Zur diesjährigen IAA zündet Volkswagen nun mit der „Roadmap E“ die nächste Stufe und schärft seine Produktplanung, um die Elektrifizierung seines konzernweiten Fahrzeugportfolios massiv zu beschleunigen. Bis 2025 werden die Konzernmarken insgesamt mehr als 80 neue elektrifizierte Modelle zu den Kunden bringen, darunter rund 50 reine E-Fahrzeuge und 30 Plug-In-Hybride. In den Folgejahren wird sich diese Zahl dann in großen Schritten erhöhen, bis gemäß der Selbstver-pflichtung spätestens 2030 für jedes der weltweit rund 300 Modelle des Konzerns in allen Fahr-zeugklassen und -segmenten mindestens eine elektrifizierte Variante verfügbar sein wird. „Mit der ,Roadmap E‘ schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte von Volkswagen auf und schaf-fen zugleich die Voraussetzungen für den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität. Dann entscheiden nur noch die Kunden, wie schnell sie sich flächendeckend durchsetzen wird“, erklärte Müller weiter.
Investitionen in E-Mobilität werden hochgefahren
Mit der „Roadmap E“ ist auch eine weitere Aufstockung der Investitionsmittel für das Thema ver-bunden. Bis 2030 stellt der Konzern mehr als 20 Milliarden Euro für direkte Investitionen in die Industrialisierung der Elektromobilität bereit: in neue Fahrzeuge, die auf zwei völlig neu entwi-ckelten Elektroplattformen basieren, in die Anpassung der Werke und die Qualifizierung der Be-legschaften, in die Lade-Infrastruktur, in Handel und Vertrieb und nicht zuletzt in die Batterietech-nologie und -produktion.
Das Thema „Batterie“ besetzt Volkswagen mit einer mehrstufigen mittel- bis langfristigen Strate-gie: Zunächst wurde die Entwicklung, Beschaffung und Qualitätssicherung aller Batteriezellen und -module für den Konzern im „Center of Excellence“ Salzgitter gebündelt. Dort baut die Marke Volkswagen auch eine erste Pilotfertigung auf, um Produktions-Know-how zu sammeln.
Allein für die Ausstattung der eigenen E-Flotte mit Li-Ionen Batterien benötigt der Konzern bis 2025 eine Batteriekapazität in einer Größenordnung von mehr als 150 GWh pro Jahr.
Um diesen enormen Bedarf zu decken, wurde eine Ausschreibung für langfristige strategische Partnerschaften für China, Europa und Nordamerika initiiert. Mit einem Auftragsvolumen in Höhe von insgesamt mehr als 50 Milliarden Euro allein für die Volumenfahrzeuge des Konzerns auf Ba-sis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens handelt es sich dabei eines der größten Beschaf-fungsvorhaben in der Geschichte der Automobilindustrie.
Damit deckt der Konzern seinen Bedarf für die erste Welle der Elektromobilität ab. Perspektivisch bereitet sich Volkswagen bereits auf die nächste Generation vor: die Feststoffbatterie. Auch diese Zukunftstechnologie will der Konzern gemeinsam mit Partnern zur Marktreife bringe.
Müller betonte: „Für uns gehören Verkehrswende und Energiewende untrennbar zusammen. Und es wird entscheidend sein, jetzt schnell eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen: in den Städten und entlang der Autobahnen. In Europa und insbesondere im „Autoland“ Deutsch-land muss hier noch deutlich mehr passieren. Nur dann wird das Vertrauen der Kunden wachsen. Und nur dann wird das Elektroauto aus der Nische fahren – und in den kommenden Jahren rele-vante Marktanteile erreichen. Ich bin überzeugt: Wenn Politik, Energiewirtschaft und Autobauer zusammenarbeiten, wird das gelingen.“
Konventionelles Antriebsportfolio als Brücke in das E-Zeitalter
Mit der Ankündigung seiner beschleunigten Elektrifizierungsoffensive spricht sich der Volkswa-gen Konzern zugleich für einen geordneten Systemwechsel aus – mit dem modernen Verbren-nungsmotor als unverzichtbarer Brücke in das emissionsfreie Zeitalter. „Um nachhaltige und be-zahlbare Mobilität für Viele möglich zu machen, werden wir bis auf weiteres das gesamte An-triebsspektrum anbieten – von konventionell bis 100 Prozent elektrisch. Das ist kein Zeichen von Beliebigkeit, sondern ein Gebot der Vernunft“, so Konzernchef Müller.
Unabhängige Studien zeigen, dass die aktuelle Generation der Verbrennungsmotoren aus dem Volkswagen Konzern zu den sparsamsten und saubersten im Wettbewerb gehört. Die aktuellen Euro 6 Diesel schneiden im neuen, realitätsnahen WLTP-Prüfzyklus überdurchschnittlich gut ab.
Volkswagen wird auch in den kommenden Jahren weiter in die kontinuierliche Verbesserung sei-ner konventionellen Antriebe investieren.
So bekommt jeder neue Diesel-Motor des Konzerns künftig serienmäßig einen SCR-Katalysator. Die neuen Benziner werden flächendeckend mit Ruß-Partikelfiltern ausgestattet. Weitere signifi-kante Verbesserungen bei Verbrauch und Emissionen werden mit der nächsten Motorengenera-tion für die Zeit ab 2019 erwartet. Überdies beschäftigt sich der Konzern mit synthetischen Kraft-stoffen aus regenerativen Energien, die Verbrennungsmotoren CO2-neutral antreiben können. Auch das Angebot an Erdgasfahrzeugen wird deutlich ausgebaut. Unter Führung von Audi arbei-tet der Konzern zudem daran, auch die Brennstoffzellen-Technologie in Richtung Marktreife zu entwickeln.
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„Roadmap E“ VW Konzern Iaa 2017.pdf