Volkswagen definiert Werkbelegung neu und setzt verstärkt auf Mehrmarkenstandorte
• Markenübergreifende Bündelung der Produktfamilien für mehr Effizienz und Synergien
• Zusätzliches Mehrmarkenwerk in Osteuropa steigert Wettbewerbsfähigkeit
• Konzern Produktionsvorstand Blume: „Wir machen unsere Werke fit für die Zukunft und nutzen das Potenzial des Volkswagen Konzerns.“
• Konzernbetriebsratsvorsitzender Osterloh: „Wir haben die Beschäftigungssicherung in Emden und Hannover bis Ende 2028 vereinbart - Anpassung nur über die demographische Kurve.“
Der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft hat in seiner heutigen Sitzung seine Zustimmung zur neuen Werkbelegung erteilt. Die strate-gische Werkbelegung reflektiert die Herausforderungen der nächsten fünf Jahre und stellt die notwendigen Weichen. Die Werke in Emden und Hannover werden elektrifiziert: Hier rollen ab 2022 Fahrzeuge der ID. Familie vom Band. Um zukünftiges Wachstum in Europa bedienen zu können, will der Konzern ab 2022 seine Produktionskapazitäten mit einem zusätzlichen Werk in Osteuropa erweitern.
Oliver Blume, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, verantwortlich für den Bereich Konzern Produktion, sagte: „Wir haben die strategischen Leitplanken neu definiert, an denen wir unsere Werkbelegung zukünftig ausrichten. Wir machen unsere Werke fit für die Zukunft. Dafür werden wir unter anderem markenübergreifende Produktfamilien bündeln, um maximale Synergien und Kostenvorteile zu nutzen. So schöpfen wir das Potenzial des Volkswagen Konzerns voll aus."
Ab 2022 laufen in Emden und Hannover rein elektrische Fahrzeuge vom Band: In Emden werden zukünftig elektrische Kleinwagen und Limousinen mehrerer Marken gefertigt, während sich der Standort Hannover neben der Produktion von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb auf die ID. BUZZ-Familie spezialisiert. „Durch die hohe Fertigungsexpertise und Qualifikation unserer Mit-arbeiter eignen sich deutsche Standorte für die Transformation in E-Werke besonders gut. Mit Zwickau, Emden und Hannover werden wir drei Standorte auf unsere Elektrifizierungsstrategie ausrichten und so eine wesentliche Voraussetzung für den Ausbau unserer E-Flotte und damit für die Erreichung der CO2-Ziele schaffen", so Blume weiter.
Die Volkswagen Passatfamilie wird in das tschechische ŠKODA Werk Kvasiny verlagert und ab 2023 zusammen mit den ŠKODA Modellen Superb und Kodiaq gefertigt. Der ŠKODA Karoq und der SEAT Ateca, die aktuell in Kvasiny produziert werden, werden in ein neues Konzern Mehr-markenwerk verlagert. Dazu wird ein Standort in Osteuropa gesucht.
Volkswagen Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh sagte: „Ich bin besonders stolz darauf, dass es uns gelungen ist, die Elektromobilität zu großen Teilen hierzulande in unseren Werken anzusiedeln. Denn die Märkte Deutschland und Westeuropa werden neben China und den USA Vorreiter bei der Einführung der E-Fahrzeuge sein.
Der Übergang in die E-Mobilität ist keine Zukunftsmusik mehr, er beginnt hier und jetzt. Und zu diesem Gesamtbild gehört auch, dass mit der Umstellung Arbeitsplätze verlorengehen. Das haben wir schon immer klar gesagt. Ich weiß, dass daher viele Kolleginnen und Kollegen gerade in Emden und Hannover auch mit Sorgen in diese Transformation gehen. Aber dafür haben wir Arbeitnehmervertreter vorgesorgt: Zehn Jahre Beschäftigungssicherung schließen betriebsbe-dingte Kündigungen bis Ende 2028 aus. Über die demografische Kurve können wir Anpassungen gestalten, ohne dass jemand seine Beschäftigung verlieren muss.
Dieser Wandel stellt unsere Belegschaft und die gesamte Branche vor enorme Herausforderun-gen. Aber wir bei Volkswagen gestalten diesen Wandel aus einer Position der Stärke heraus und setzen damit ein deutliches Zeichen für die gesamte Industrie. Wir holen die Zukunft nach Deutschland: Emotionale Elektrofahrzeuge, innovative Mobilitätskonzepte und der Megatrend des autonomen Fahrens werden bei uns vor der Haustür gebaut und vorangetrieben. Darin stecken große Chancen für Volkswagen und die Beschäftigten.
Wir haben im Aufsichtsrat erneut eine gewaltige Investitionssumme beschlossen, von der übrigens erneut ein Großteil in Anlagen, Produkte und Forschung in den deutschen Standorten fließt. Das ist aus Sicht der weltweit mehr als 660.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - 290.000 davon in Deutschland - ein großer Erfolg. Denn nur mit überzeugenden Fahrzeugen, Dienstleis-tungen und Forschungsaktivitäten werden wir langfristig am Markt bestehen können. Es ist klar, dass wir dazu erstklassige Bedingungen für die Belegschaft brauchen. Das haben wir heute auf den Weg gebracht."
Die wesentlichsten Kriterien der Werkbelegung sind die optimale Auslastung vorhandener Kapa-zitäten, die plattformorientierte Belegung der Standorte und die Volumenbündelung. Flexible Mehrmarkenfabriken werden daher weiter zunehmen, um die Vorteile des flexiblen Produktions-netzwerks zu nutzen. Zur Steigerung der Produktivität und Reduzierung der Fabrikkosten und In-vestitionen wird konsequent die Wiederverwendung vorhandener Anlagen und Fabrikstrukturen sowie auf eine markenübergreifende Standardisierung gesetzt. Um weitere Effizienzen zu heben, setzt der Konzern auf die digitale Transformation in seinen Fabriken.
Bis 2025 will die Konzern Produktion ihre Produktivität um 30 Prozent erhöhen. Gleichzeitig soll die Umweltbelastung der Fabriken - nach guten Fortschritten in den vergangenen Jahren - in etwa halbiert werden. „Wir haben uns klare und ehrgeizige Ziele gesetzt", so Blume. „Die Produk-tion muss ein strategischer Wettbewerbsvorteil für den Volkswagen Konzern sein."
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