„Porsche Preis der Technischen Universität 2025“ verliehen
Der 24. „Porsche Preis der Technischen Universität Wien“ ist heute für die Axialfluss-Technologie für Elektromotoren an Dr. Tim Woolmer, Gründer und Chief Technology Officer der Firma YASA, verliehen worden. Mit der Idee zu dieser Innovation im Rahmen seines Doktorats an der Universität Oxford und der erfolgreichen Entwicklung bis zur Industrialisierung mit dem von ihm gegründeten Spin-out, hat Dr. Tim Woolmer einen bedeutenden Technologieschritt bei Elektromotoren vor allem im Bereich für Hochleistungsanwendungen ermöglicht.
Der Rektor der Technischen Universität Wien, Prof. Dr.-Ing. Jens Schneider, überreichte im Festsaal der Universität gemeinsam mit Dr. Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG, und Dr. Hans Michel Piëch, Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche AG, dem Preisträger Dr. Tim Woolmer die Plakette und die Urkunde des mit 50.000 Euro dotierten Porsche Preises.
Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe, seit 1. September 2024 neuer Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien, erläuterte die Entscheidung der Jury: „Der Porsche Preis zeichnet Ingenieure für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugentwicklung aus, die in Europa erzielt wurden. Es ist eine Ehrung, die neben der Innovationsstärke, insbesondere einen hohen Wert auf die Realisierung der Idee in der Serie legt. Dieses Kriterium der Serieneinführung ist heute wichtiger als jemals zuvor. Die Wahl fiel in diesem Jahr deshalb auf die Industrialisierung einer bahnbrechenden Entwicklung im Bereich der Elektromotoren. Die Axialfluss-Elektromotoren von YASA erlauben eine Vervierfachung des Drehmomentes und eine Verdopplung der Leistung bezogen auf das Bauvolumen und lassen sich raumsparend in die Fahrzeuge integrieren.“ Und er ergänzt: „Axialfluss-Elektromotoren lösen zudem eine Kette von möglichen Verkleinerungen und Gewichtsreduzierungen im Fahrzeug aus, das so bei gleicher Leistungsfähigkeit und Reichweite mit einer kleineren Batterie versehen werden kann. Das senkt wiederum das Fahrzeuggewicht und erlaubt die Verwendung leichter ausgelegter Chassis-Komponenten und Bremsen. Durch diese selbstverstärkenden Effekte wird aus einem besseren Elektromotor ein besseres Gesamtfahrzeug.“
Dr. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und der Porsche AG, erklärte mit Blick auf den Namensgeber des Preises, der zu den historischen Pionieren der Elektromobilität gehört: „Der gleiche Pioniergeist, der vor rund 125 Jahren Ferdinand Porsche angetrieben hat, zeichnet auch unseren heutigen Preisträger aus. Dr. Tim Woolmer ist Elektroingenieur, Erfinder und Unternehmer. Vor 20 Jahren widmete er sich bereits dem Erforschen von Axialfluss-Elektromotoren. Mit der Gründung von YASA hat er die Grundlage geschaffen, diese Technologie weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren.“
Dr. Woolmer habe mit seiner Arbeit für einen wichtigen Innovationsschub gesorgt und damit den technologischen Wettbewerb bei elektrischen Antrieben neu belebt, lobte Dr. Blume die Leistung des Preisträgers. „Unser Ziel als Automobilindustrie ist es, die elektrischen Antriebssysteme ständig weiter zu verbessern. Sie noch effizienter zu machen. Und zugleich noch emotionaler.“
Dr. Tim Woolmer, Gründer und CTO von YASA sagte: „Dies ist eine große Ehre und eine Bestätigung für den Weg, den wir bei YASA eingeschlagen haben. „Diese Anerkennung gebührt nicht nur mir, sondern dem gesamten YASA-Team, das unermüdlich daran gearbeitet hat, diese Technologie aus dem Labor in Serienfahrzeuge zu bringen. Unsere Axialflussmotoren stellen einen grundlegenden Fortschritt in der Elektrofahrzeugtechnologie dar und bieten eine Leistungsdichte und Effizienz, die bisher nicht möglich war.“
Joerg Miska, CEO von YASA, fügte hinzu: „Die Auszeichnung von Tim mit dem ‚Porsche-Preis‘ ist hochverdient und spiegelt sowohl seine außergewöhnliche technische Vision als auch sein unermüdliches Engagement für Innovation wider. Seine Führungsqualitäten haben maßgeblich dazu beigetragen, YASA als weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Axialflussmotor-Technologie zu etablieren. Diese Auszeichnung würdigt nicht nur die bisherigen Erfolge, sondern auch den transformativen Einfluss, den unsere Technologie auf die Zukunft der Elektromobilität haben wird.“
Axialfluss-Elektromotoren von YASA trieben bereits 2013 einen umgebauten Lola LeMans Prototypen an. Es folgten weitere Rennwagen-Projekte, beispielsweise 2016 beim legendären Pikes Peak Hill Climb. Gleichzeitig entwickelte YASA eigene Werkzeuge und Fertigungsprozesse, mit denen die Motoren produziert werden konnten. Diese kommen inzwischen bei unterschiedlichen Automobil- und Sportwagenmarken zum Einsatz, von Jaguar bis Koenigsegg, im Ferrari SP90, den Lamborghini Modellen Revuelto und Temerario und nicht zuletzt bei Mercedes-AMG. Zuletzt wurde dort im Juni dieses Jahres das Concept AMG GT XX mit YASA Motorentechnologie vorgestellt.
Seit 2021 ist die YASA Limited eine hundertprozentige Tochter der Mercedes Benz AG. An der Seite von AMG wagt YASA nun den Sprung in größere Volumen. Geplant sind bis zu 25.000 Motoren jährlich, produziert am britischen Standort Oxfordshire. Für Mercedes werden zudem Motoren in Berlin gefertigt. Trotz der engen Anbindung an AMG und Mercedes-Benz bleibt YASA strategisch offen für Kooperationen mit anderen Marken. Diese Offenheit fördert das Hochskalieren des eigenen Geschäftsmodells und durch den Technologie-Wettbewerb auch den Markt insgesamt.
Der „Porsche Preis der Technischen Universität Wien“
Der „Porsche Preis der Technischen Universität Wien“ zählt auch im 48. Jahr seines Bestehens zu den renommiertesten und höchstdotierten Auszeichnungen für wegweisende Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen. Gestiftet wurde der international anerkannte Preis 1976 von Louise Piëch, der Tochter von Ferdinand Porsche. 1977 wurde er zum ersten Mal vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro tragen jeweils zur Hälfte die Porsche Holding Salzburg und die Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG mit Sitz in Stuttgart.
1977 |
Detlef Banholzer |
Volkswagen |
Negativer Lenkrollradius |
1981 |
Jürgen Paul |
Mercedes |
ABS |
1983 |
Jörg Bensinger |
Audi |
quattro |
1985 |
Hans Mezger |
Porsche |
Formel-1-Motor |
1987 |
Hansjürgen Scholz |
Mercedes |
Airbag |
1989 |
Heribert Lanzer |
Steyr |
Viscomatic |
1991 |
Richard Bauder |
Audi |
Turbodiesel–Direkteinspritzer |
1993 |
Knut Franzke |
Bosch |
Antischlupfregelung |
1995 |
Lennart Johansson |
Volvo |
Seitenairbag |
1997 |
Heinrich Timm |
Audi |
Audi-Space-Frame |
1999 |
Anton van Zanten |
Bosch |
ESP |
2001 |
Harald Unger |
BMW |
Valvetronic |
2003 |
Uwe Borchers |
Johnson Controls |
18-Wege-Sitz |
2005 |
Wolfgang Steiger |
Volkswagen |
Synthetische Kraftstoffe |
2007 |
Hans-Michael Güther |
SGL Brakes |
Carbon-Keramik-Bremse |
2009 |
Michael Keller |
Continental |
Einsatz Lithium-Ionen-Batterie |
2011 |
Wolfgang Huhn |
Audi AG |
LED-Lichttechnologie |
2013 |
Magnus MackAldener |
SCANIA |
Abgastechnik für Nutzfahrzeuge |
2015 |
Federico Sabbioni |
DUCATI |
Integrierte Airbag-Jacke |
2017 |
Anke Kleinschmit |
Daimler |
Abgasreinigung-Diesel |
2019 |
Uwe Baake |
Daimler |
Elektronisches Außenspiegel-system Mirror Cam |
2021 |
Thomas Ulbrich |
Volkswagen |
Modularer E-Antriebs-Baukasten |
2023 |
Karl Dums |
Porsche |
Erste industrielle E-Fuel-Produktion |
2025 |
Tim Woolmer |
YASA |
Axialfluss-Technologie E-Motoren |
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-
PA_Porsche Preis 2025_FINAL.pdf