

Grand Prix Audi 2025: 144 Fahrer, 26.004 PS, Null Emissionen
Vom 3. bis 5. Juni 2025 verwandelte sich die traditionsreiche Rennstrecke in Le Castellet in der Nähe von Marseille in ein adrenalinhaltiges Labor der E-Mobilität. Auf dem Programm: Ein im offiziellen Rennkalender der FFSA vermerktes Ausdauer-Rennen, ausgetragen mit Audi S e-tron GT; dem vollelektrischen Grand Tourer der vier Ringe mit durchaus rennstrecken-tauglichen 680 PS Maximalleistung, einer 105 kWh-Hochvoltbatterie, einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und einer Reichweite von bis zu 616 km.
Rennen trifft Effizienz: Das Konzept
Insgesamt 18 Fahrzeuge gingen dabei an zwei Renntagen an den Start, gesteuert von insgesamt 144 Piloten – darunter neben Kunden und Gästen der Marke an Tag 2 vor allem auch 22 Journalisten, die sich an Tag 1 im Wettkampf maßen. Ein Großteil davon stammte naturgemäß aus Frankreich und vertrat die renommiertesten, Automobil-affinen Medienhäuser der stolzen Republik. Doch ein sprichwörtlich "kleines gallisches Dorf”, das diesmal aber von außerhalb kam, gab es dennoch: Ein Auto war international besetzt und trug stolz die österreichische sowie niederländische Fahne auf der Flanke. Pilotiert wurde es von Tom Trabitsch / Go! sowie Martijn van Niele / Autotop.NL. Doch egal aus welcher Nation auch immer die Teilnehmer stammten, eines - und das merkte man schon früh - einte sie alle: Ehrgeiz. Nur fürs "Dabeisein” war hier keiner gekommen …

Doch wer gewinnen wollte, musste seinen Bleifuß zuhause lassen. Denn statt klassischem Rundensammeln stand bei diesem Rennen ein neues Ziel im Fokus: Maximale Distanz bei minimalem Energieverbrauch, gekoppelt an eine fixe Zeitspanne von zwei Stunden. Kein Nachladen, wohl aber verpflichtende Boxenstopps zum Fahrertausch. Gefahren wurde also in Teams und Stints: Zwei Fahrer teilten sich jeweils ein Auto, während ein Teammanager aus der Boxengasse die Geschicke im Auge behielt. Dieser hatte stets die Telemetrie-Daten, Rundenzeiten sowie Verbrauchswerte im Auge und orderte über Funk Tempovorgaben oder Fahrerwechsel an.
Natürlich wurde aber nicht wild improvisiert. Der Vormittag diente als Trainings- und Strategieentwicklungs-Session. Zumindest nach den verpflichtenden Fahrerbriefings dann; immerhin handelte es sich ja um ein offiziell von der Fédération Française du Sport Automobile (FFSA) zugelassen, betreut und zertifiziertes Rennen - da musste alles seine Ordnung haben. Jedes Team hatte also jedenfalls reichlich Zeit, sich eine Fahrerwechsel-Strategie zu überlegen (die Anzahl der Fahrerwechsel war vorgeschrieben, nicht aber deren Zeitpunkt), die Strecke einzuprägen und die persönlich perfekte Linie zu finden. Wollte man nämlich ganz vorne mitfahren, war die klassische Rennlinie mit harten Bremsmanövern und starker Beschleunigung nicht der Schlüssel zum Erfolg. “Dahinschleichen” aber ebenso wenig. Denn die Mathematik gebot, dass die zur Verfügung stehenden 105 kWh Akkukapazität bei zwei Stunden Fahrzeit auf dieser Strecke für rund bis zu oder sogar über 1.000 km Renndistanz gut sein müssten …

Um also um den Sieg mitzufahren, musste schon ordentlich Tempo gemacht werden. Vor allem, weil man dieses ja so gut wie nie verlieren wollte. Gerade in den anspruchsvollen Kurvenkombinationen zwischen Courbe de Signes und Virage du Pont galt es die perfekte Balance aus Speed und Kurvenradius zu finden, wobei hier gerade zum Ende des Rennens hin auch das Thema Reifenverschleiß ein in der Boxengasse immer häufiger diskutiertes war, das ebenso in den Strategie-Entscheidungen berücksichtigt werden wollte. Denn Reifenwechsel waren freilich auch keine erlaubt.
So blieb das Rennen bis zum Schluss hoch-spannend. Erst in den letzten rund 15 Minuten zeigte sich endgültig, wer sich beim Attackieren verpokert oder zu zurückhaltend kalkuliert hatte. Und tatsächlich rollten einige der zuvor im Top-Feld liegenden Autos kurz vor dem Ziel mit leerem Akku auf der Strecke aus. Ebenso aber konnten Teams, die es die erste Stunde eher behutsam angegangen waren, in den letzten Runden noch einmal so richtig “andrücken” und Plätze gut machen. Das wiederum wurde zur mentalen Belastungsprobe für die Fahrer, die zwar weiter vorn im Classement lagen, aber schon am absoluten Akku-Limit knabberten. Die mussten nämlich unbedingt dem Reiz widerstehen, doch an den förmlich an ihnen vorbeifliegenden Kontrahenten dran bleiben zu wollen.
Es war eine interessante Kombination aus fahrerischem Geschick und somit klassischen Rennsport-Zügen, gepaart mit taktischen Winkelzügen wie beim Schach. Anders, aber kein bisschen weniger spannend also.
Für das Team “Österreich-Niederlande” schaute dabei am Ende der siebte Platz heraus. Naturgemäß nicht, was sich die beiden Piloten vorgenommen hatten, aber immerhin auch keine Blamage. Dabeisein war also trotzdem nicht “alles”, für einen so außergewöhnlichen Tag auf der Rennstrecke aber jedenfalls “genug”.


Audi unter Strom – mit Blick auf die Formel 1
Das Setup mit 11 Teams und jeweils zwei Fahrern war dabei freilich kein reiner Zufall, sondern eine dezente Reminiszenz an den für die nächste Saison anstehenden Start der vier Ringe in die Königsklasse des Motorsports: die Formel 1. Vor allem aber soll der Audi Grand Prix einmal mehr Audis Leidenschaft für den Motorsport unterstreichen.
Der Rennsport dient bei Audi seit jeher nicht nur der Markenbildung, sondern auch als Entwicklungsfeld für Serieninnovationen. Mit dem Wandel zur Elektromobilität bleibt Audi seinem Anspruch treu, im Motorsport Maßstäbe zu setzen – inklusive Umweltverantwortung und einem aktiven Beitrag zur Ausgestaltung des neuen F1-Regelwerks.Mit dem Grand Prix Audi 2025 demonstriert Audi eindrucksvoll, dass elektrischer Motorsport längst Realität ist – strategisch, spannend und emissionsfrei.
